Das sagt ÖSTERREICH

Die Pandemie überfordert Regierende

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel.

Act fast. Im März 2020 hatte die Weltgesundheitsorganisation einen Rat an die Welt ausgeschickt: „Act fast“ – handelt schnell. In Österreich wird das leider seit dem Sommer offenbar mit „Handle fast“ statt „schnell“ übersetzt. Es ist zum zweiten Mal – Selbiges passierte bereits in der zweiten Welle –, dass zu spät auf die Überlastung der Intensivstationen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland reagiert wird.

Gesundheitsminister Anschober und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig haben jetzt zumindest den Ernst der Lage erkannt, Burgenlands Doskozil und Niederösterreichs Mikl-Leitner sind teils nachgezogen. Ob das reichen wird, ist freilich offen. Denn – erraten – je früher man reagiert, desto gelindere Mittel reichen. Je später man aber handelt, desto länger und härter werden die Welle und die Maßnahmen.

Populismus führt in Pandemie ins Desaster

Bitte. Daran sollten jetzt ein paar Bundesländer denken, die sich vielleicht in trügerischer Sicherheit wiegen. Und das sollte auch die gesamte Bundesregierung beherzigen, die die Verantwortung nicht abschieben kann. Ja, Verschärfungen sind unpopulär. Ja, die Pandemie überfordert gerade sämtliche Regierende von Wien bis Berlin. Populisten und Populismus mit den vermeintlich einfachen Antworten führen Länder – siehe Brasilien oder Tschechien – aber ins Desaster. Denn nur eine Pandemie, die im Griff ist, lässt Menschen, Wirtschaft und Arbeitsmarkt wieder aufblühen.

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