Für den Wahlkampf holte sich Kern Johannes Vetter von der OMV als Kommunikationschef.
„So eine Chance bekommt man nur ein Mal im Leben, und da ich seit meiner Jugend für Politik begeistert war, habe ich Ja gesagt“, erzählt Johannes Vetter, der neue Kommunikationschef im Kanzleramt im ÖSTERREICH-Gespräch. Vor etwas mehr als zwei Wochen habe ihn Christian Kern angerufen und er, Vetter, habe nur einen Tag Zeit gehabt, um die schwierige Aufnahme anzunehmen.
Liberal. Der 39-jährige Ex-Kommunikationschef der OMV – Österreichs größter Ölkonzern – will nun die Stärken seines Chefs hervorheben, von dem er regelrecht schwärmt. Kern sei „ein leidenschaftlicher Politiker, der brennt, der das Land nach vorne bringen will und trotzdem niemanden zurücklassen“ möchte. Daher sei er, der sich einst bereits mit 17 Jahren dem Liberalen Forum von Heide Schmidt angeschlossen hatte, auch so „mit Begeisterung dabei“.
Fallstricke. Angst, dass er die Fallstricke der Politik nicht gut genug kennen könnte, hat Vetter nicht. Auch die OMV sei „ein politisches Geschäft“ gewesen.
Vetter über Kern: »Er ist ein Reformer mit Herz«
Spannungen im Team. Aber natürlich geht es jetzt noch mehr um Kommunikation. Er wolle das Klein-Klein von Kern fernhalten, damit sich dieser wieder „auf das Wesentliche konzentrieren“ könne. Die Spannungen im Team von Kern – es kam, wie berichtet, sogar zu einer Schubserei im Kanzleramt, bevor Vetter engagiert wurde – umschifft der Kommunikationsprofi geschickt. Er lobt sein neues Team im Kanzleramt und die SPÖ-Bundesgeschäftsstelle.
Auf den Wahlkampf freue er sich, sagt er zu Österreich. Das sei ein schwieriges Match gegen die Konkurrenten. Aber sein Kern – mit dem er frei nach Bruno Kreisky „ein Stück des Weges mitgehen“ wolle – sei ein „grandioser Kandidat, kein konservativer Sozialdemokrat, sondern ein Reformer mit Herz“. Politkommunikation kann Vetter offensichtlich.
