Corona-Zahlen steigen auch in anderen Bundesländern Was jetzt droht.
Wien. Die Situation in den Intensivstationen ist dramatisch, klärt der anerkannte AKH-Intensivmediziner Thomas Staudinger auf. Tatsächlich wird die Situation in Wien immer heikler. Gestern wurden alleine in Wien 1.171 Neuinfektionen verzeichnet. Der Wochenschnitt in Wien liegt damit bei tausend neuen Fällen pro Tag und ist damit weit höher, als die Intensivkapazitäten bei bisheriger Qualität aushalten können. Gestern mussten erneut 22 neue Covid-Patienten auf die Intensivstationen verlegt werden.
Noch »Luft« im Westen auf den Intensivstationen
Lockdown. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig deutet im ÖSTERREICH-Interview bereits an, dass der Osterlockdown in Wien „länger dauern und rigider“ ausfallen könnte. Davon gehen die meisten Experten auch aus, die zunehmend auch auf einen Shutdown des übrigen Landes – nicht nur Wien, Burgenland, Niederösterreich – drängen. Aus Wien wurden bereits Patienten nach Salzburg verlegt.
Aus Niederösterreich wurden Patienten nach Oberösterreich gebracht. Dort spitzt sich die Situation allerdings auch zu. Neben 539 Neuinfektionen gestern füllen sich auch dort die Spitäler zusehends. Die dortige Politik beobachte die Lage „genau“.
Streit. Kanzler Sebastian Kurz war vergangene Woche noch gegen einen bundesweiten Shutdown, weil er die Regionalisierung – die für den Osten aber zu spät kommt – forcierte. Gesundheitsminister Rudolf Anschober wollte den Shutdown für den Osten bereits gestern starten und beim Rest noch warten. In der hitzigen Sitzung mit den Ländern wollte er um 1 Uhr Früh fast die Sitzung mit den Worten „Ich geh jetzt“ abbrechen, da Niederösterreich und teils auch das Burgenland bremsten. Mittlerweile steigen auch die Zahlen in Tirol.
Aber: Noch hat der Westen Österreichs „Luft“ auf den Intensivstationen. Wie lange das so bleibt, ist offen.