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Warum die Grünen jetzt in der Falle sind

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Ein Kommentar von Isabelle Daniel

Empathie. Es sind Szenen, die um die Welt gehen und keinen halbwegs sensiblen Menschen kaltlassen sollten: US-Soldaten, die afghanische Babys am Arm halten, die deren Eltern lieber Amerikanern überreichten, als sie in den Klauen der Taliban-Terroristen zu sehen. Heißt das, dass man jetzt alle Frauen und Kinder nach Österreich holen sollte? Nein. Die ÖVP positioniert sich – wenig überraschend – als beinhart und unbarmherzig. Man werde „keinen einzigen Flüchtling freiwillig aufnehmen“, sagt Kanzler Kurz. Damit will er der FPÖ das politische Wasser abgraben. Wahltaktisch ist das sicher klug.

Prinz Eisenherz gegen grüne Ratlosigkeit

Falle. Für die Grünen wird Prinz Eisenherz freilich zum zunehmenden Problem. Sicher, sie wussten von Anfang an, wie die ÖVP beim Thema Flüchtlinge positioniert ist. Und Österreich hat auch in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich viele afghanische Flüchtlinge aufgenommen. Aber der Ton macht die Musik. Die Türkisen führen die Grünen immer kompromissloser vor. Doch was ist die Alternative für den Junior-Regierungspartner? Wegen afghanischen Flüchtlingen eine Koalition aufzukündigen, wäre politischer Suizid. Dass die Wiener Grünen jetzt gegen den Kurs der ÖVP demonstrieren, mag ihrer Eigenhygiene helfen. Nur: Ist das das versprochene „Beste aus zwei Welten“ – oder nicht doch eher der Anfang vom Ende eines (zu) ungleichen Paars? 

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