In der FPÖ war die Freude über das Abschneiden bei der Wien-Wahl naturgemäß hoch.
Parteichef Herbert Kickl erkannte einen "Denkzettel" für Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und will den freiheitlichen Erfolg demütig entgegen nehmen. Das starke Ergebnis für die FPÖ zeige, dass die Menschen auch in Wien eine Veränderung wollten. Es sei auch eine Bestätigung für den geradlinigen Kurs der FPÖ insgesamt, für Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit.
Mehrere Landesparteichefs gratulierten Spitzenkandidat Dominik Nepp auffallend rasch nach Bekanntwerden der ersten Zahlen und sahen vor allem ein Signal an die Bundespolitik. Man habe "heute gesehen, dass die blaue Erfolgswelle weiterrollt", sagte auch FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz nach der Veröffentlichung der ersten Hochrechnung.
Schnedlitz-Kritik am ORF
Auf die ORF-Feststellung, dass man an das einstige Rekordergebnis 2015 unter Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache heute nicht herangekommen ist, zeigte sich Schnedlitz verschnupft: "Die Karten sind natürlich komplett neu gemischt. Sie können versuchen, durch den ORF ein freiheitliches Wahlergebnis, das sich verdreifacht hat, schlechtzureden. Wir hätten von Ihnen etwas anderes erwartet". Aus Sicht der Bundespartei sei man mit dem Ergebnis zufrieden, sagte Schnedlitz.
Die Wienerinnen und Wiener hätten "eine klare Entscheidung" für "mehr Fairness, mehr soziale Gerechtigkeit und eine Politik, die die Sorgen der Österreicher endlich ernst nimmt", getroffen, so die Salzburger Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek. Sie sieht im Abschneiden der FPÖ "einen Vertrauensbeweis für die Freiheitlichen", aber auch ein "deutliches Signal an die gesamte Bundespolitik".
Haimbuchner: "Blaue Erfolgswelle rollt weiter"
Ähnlich der oberösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner: "Die blaue Erfolgswelle rollt weiter und die Wiener haben an der Wahlurne ein Zeichen für den Wunsch nach Veränderung gesetzt. Dieses Ergebnis ist aber auch eine klare Absage an die Bundesregierung." Er freute sich zudem nicht nur darüber, dass die FPÖ ihr Ergebnis verdreifachen dürfte, sondern auch über "das historisch schlechteste Ergebnis der Genossen in der Bundeshauptstadt".
Der steirische Landeshauptmann Mario Kunasek gratulierte Nepp nahezu wortgleich: "Die Wähler haben damit ein starkes Zeichen für Veränderung in der Bundeshauptstadt gesetzt und den ehrlichen Weg der FPÖ bestätigt, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Dominik Nepp hat die Partei 2019 in einer schwierigen Phase übernommen und mit geradliniger Arbeit für die Wiener Bevölkerung heute zu einem hoch verdienten Erfolg geführt."
Abwerzger sieht "Bundesregierung abgestraft"
"Die amtierende Bundesregierung, gegen den Wählerwillen, wurde heute erstmals von den Wählerinnen und Wählern abgestraft", bilanzierte Tirols FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger. Die Verdreifachung der FPÖ sei ein "riesiger Erfolg" für Spitzenkandidat Dominik Nepp, sein Team, die Partei und die Gesinnungsgemeinschaft. Das Resultat sei auch ein großer Verdienst von FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl. Die österreichische Bevölkerung habe sich "was Besseres" verdient, "genauso wie die Wienerinnen und Wiener."
Die FPÖ konnte das Vertrauen der Wiener "eindrucksvoll gewinnen", meinte der burgenländische Landesparteiobmann Alexander Petschnig in einer Aussendung. Es habe sich gezeigt, dass die Menschen "eine echte Alternative zum rot-schwarzen Machtkartell suchen", sah Petschnig auch einen "klaren Arbeitsauftrag" für die Freiheitlichen.
Der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Erwin Angerer wertete das Ergebnis als Bestätigung für den geradlinigen Kurs der FPÖ. Die Verdreifachung der Wählerstimmen für die FPÖ bedeute, dass die Bürger auch in Wien eine politische Veränderung wollen. Die massiven Probleme im Land seien das Ergebnis der fatalen Politik der ÖVP-geführten Bundesregierung und der Wiener Stadtregierung, erklärte er in einer Aussendung. Daher habe es am Sonntag deutliche Verluste für SPÖ-Bürgermeister Ludwig und einen "Totalabsturz" der Kanzlerpartei ÖVP gegeben.