Die ÖVP schimpft über Spekulationen in roten Bundesländern - Die SPÖ ortet "Nervosität" bei den Schwarzen.
Der Schlagabtausch zwischen den Koalitionspartnern SPÖ und ÖVP nimmt kein Ende. Nachdem die ÖVP-Abgeordneten Fritz Grillitsch und Günter Stummvoll der SPÖ - unter Bezugnahme auf die Rechnungshof-Kritik an riskanten Finanzgeschäften der Bundesländer - erklärt hatten, "spekulative Elemente" würden sich nur in "roten Ländern" finden, ortete SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas "zunehmende Zeichen von Nervosität" innerhalb der ÖVP.
"Nervosität in der ÖVP"
Nach dem Rundumschlag
von ÖVP-Klubchef Karlheinz Kopf hätte es auch von Stummvoll und Grillitsch
"keine sachlichen Beiträge" gegeben, urteilt Rudas. Sie erklärte, mit dem
von Bundeskanzler Werner Faymann angesetzten Spitzentreffen zu den
Spekulationen würde der Weg "der konstruktiven gemeinsamen Arbeit konsequent
weiter beschritten". "Der Spekulation mit öffentlichen Mitteln muss eine
Absage erteilt und klare Regeln müssen erarbeitet werden", so die
Sozialdemokratin.
"Die echten Zocker sind rot"
ÖVP-Finanzsprecher
Stummvoll hatte davor - unter Bezugnahme auf die Rechnungshofkritik an den
riskanten Finanzgeschäften mehrerer Länder - gemeint, "spekulative Elemente"
würden sich "allen voran in roten Ländern" finden. "Die echten Zocker sitzen
in den roten Bundesländern". Auch Grillitsch meinte, der RH-Bericht zeige,
dass "die wahren Spekulanten" in der Partei Faymanns sitzen würden.
"Dilettanten am Werk"
Von allen Gebietskörperschaften
sei Salzburg "das größte Risiko eingegangen", so Stummvoll. Der RH hatte
Mitte Juli moniert, dass das Land Salzburg Derivatgeschäfte mit hohem
Volumen und Risiko durchgeführt habe, ohne über die damit verbundenen
Risiken "ausreichend informiert gewesen zu sein". Aber auch Kärnten und das
Burgenland waren neben der - zuletzt unter heftiger Kritik gestandenen -
Bundesfinanzierungsagentur wegen ihrer Investitionen in riskante Geschäfte
gerügt worden. In den "roten Bundesländern" seien "offenbar Dilettanten am
Werk" gewesen, so Stummvoll. Faymann habe "dringenden Erklärungsbedarf".