Größte Entlastungsaktion der Regierung läuft mit Auszahlung der Jänner-Gehälter an.
Wien. Es ist das Prestigeprojekt der Regierung: Heuer können Eltern erstmals den sogenannten Familienbonus plus geltend machen. Konkret beträgt diese Steuerentlastung bis zu 1.500 Euro pro Kind und Jahr, allerdings abhängig vom Gehalt. Bezieht man ein Gehalt von rund 3.000 Euro brutto, so kommt bei drei Kindern im Jahr eine Entlastung von satten 4.500 Euro zusammen.
950.000 Familien und 1,6 Millionen Kinder betroffen
Betroffen. Nach Angaben von Finanzminister Hartwig Löger können 950.000 Familien den Bonus für 1,6 Millionen Kinder erhalten. Das Geld wird vielfach in dieser Woche mit dem monatlichen (Jänner-)Gehalt auf das Konto der Familienmütter und -väter überwiesen werden.
E30. Auf der Internetseite des Finanzministeriums kann das Formular E30 heruntergeladen werden. Füllt man es aus und übermittelt es dem Arbeitgeber, können die Eltern bereits ab dem Jänner-Gehalt die Entlastung lukrieren. ÖSTERREICH hat deswegen auch die monatlichen Summen für Sie ausgerechnet.
Enormer Run. Und die Familien holen sich das Geld gerne ab: ÖSTERREICH fragte die renommierte Steuerexpertin Claudia Stadler, die mit ihrem Unternehmen cSt causa für Tausende Arbeitnehmer die Lohnverrechnung durchführt, wie der Bonus angenommen wird. Ihre Antwort: „Ich rechne damit, dass rund 60 Prozent das Formular E30 ausgefüllt haben.“ Das wären bei 950.000 Familien fast 600.000 Anträge.
Antrag ausfüllen. Stadlers Firma schafft es, den Bonus innerhalb von 24 Stunden in den Lohnverrechnungen zu berücksichtigen – soll heißen: Wer E30 noch nicht ausgefüllt hat, kann es noch tun. Spätestens mit dem Februar-Gehalt kommt der Bonus – oder aber dann mit der Arbeitnehmerveranlagung für 2019.
Familienbonus kostet mindestens 1,5 Milliarden
Gehaltsabhängig. Der Bonus kostet insgesamt 1,5 Milliarden. Trotzdem gibt es auch Kritik an der Entlastung, denn der Bonus bringt Besserverdienern mehr: Bei drei Kindern kann er erst ab knapp 3.000 Euro voll bezogen werden. Alleinerziehende Geringverdiener erhalten weniger.
(gü)