Polit-Chaos in Kärnten

Dörfler 
wird wilder Abgeordneter

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FPK-Parteibasis entscheidet über Ausschluss - HC Strache droht FPK. 

14 Tage Streit, elf Verhandlungsrunden, 15 Stunden Marathonsitzung – und zum Schluss herrschte nach wie vor das Chaos in der FPK: Gerhard Dörfler, Harald Dobernig und Hannes Anton weigern sich weiterhin, ihr Landtagsmandat zurückzulegen. Sie werden wilde Abgeordnete.

Die Mission des neuen FPK-Chefs Christian Ragger scheiterte. Damit schlitterte die FPK in die Misere: Sie verliert den Klubstatus (dazu braucht es vier Landtagsmandate) inklusive Klubförderung. Bleibt der verschuldeten FPK nur mehr die Parteienförderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Einzige Einigung: Das Trio hat den Wahlvorschlag für Ragger als Landesrat und für Josef Lobnig als 3. Landtagspräsidenten unterschrieben.

FPÖ fordert Rücktritt
FPÖ-Chef HC Strache zeigte sich wenig erfreut. Er drohte mit dem Ende der Kooperation. „Das Verhalten Dobernigs ist beschämend“, so Strache. Dem scheidenden Landesrat drohen mehrere Anklagen. FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl forderte den Parteiausschluss von Dobernig. Damit will sich Ragger aber nicht die Hände schmutzig machen. Er will schon bald die Parteibasis über den Ausschluss entscheiden lassen.

Dörfler: »Tür ist weiterhin offen«
ÖSTERREICH:
Herr Dörfler, warum kam es zu keiner Einigung?
Gerhard Dörfler:
Wenn man die Tür zumacht, muss man denjenigen fragen, der die Tür geschlossen hat. Wir waren es nicht.

Österreich: Wie sehr schmerzt die Spaltung von der FPK?
Dörfler:
Enttäuschungen im Leben sehe ich im Alter von 58 Jahren gelassen. Ich habe kein Problem damit, ein wilder Abgeordneter zu sein. Ich habe nie für die Partei gearbeitet, sondern nur für das Land. Und die Stimmung im Land ist auf meiner Seite.

Österreich: Wie geht es nun weiter? Werden Sie eine Liste Dörfler gründen?
Dörfler:
Bis gestern habe ich noch gehofft, dass wir uns auf der Mitte der Brücke treffen. Über eine eigene Partei habe ich bis jetzt noch nicht gedacht, weil ich noch immer FPK-Parteimitglied bin. Aber wir werden sicherlich ein strukturelles Gruppenbild brauchen. Wir müssen die politischen Inhalte überlegen. Und bis zum Gründonnerstag ist noch ein wenig Zeit. Vielleicht gibt es noch eine inhaltliche Annäherung mit der FPK. Meine Tür ist weiterhin offen.

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