NÖ-Wahlkampf

Eklat: FPÖ hält Grüne für "nicht stubenrein"

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FPÖ hält Grüne auf Türschild für "politisch noch nicht stubenrein".

Im Vorfeld der niederösterreichischen Landtagswahl (3. März) schenken die Parteien einander rein gar nichts - im Gegenteil. Der FPÖ-Klub sorgte nun mit einem Türschild für Aufregung, das die Grünen als "politisch noch nicht stubenrein" bezeichnet, was diese natürlich empörte. Die JVP kopiert SPÖ-Plakate und dichtet darauf die Wahlkampfslogans der Roten um, was diese zumindest nach außen hin belustigt.

Seit vergangenem Donnerstag zierte ein Schild die Tür des FPÖ-Klubs, auf dem ein Hund und ein Katze mit den Worten "Wir sind hier herzlich willkommen!" abgebildet sind. Darunter finden sich ein "Verboten"-Zeichen, das Logo der Grünen und der Kopf von deren Klubobfrau Madeleine Petrovic mit dem Satz "Wir sind hier unerwünscht, weil wir politisch noch nicht stubenrein sind". Die Grünen waren naturgemäß "not amused" und sahen einen "neuen Tiefpunkt politischer (Un)-Kultur" (Landesgeschäftsführer Thomas Huber), der zeige, dass die FPÖ eine nicht ernst zu nehmende Partei sei, die nur durch Geschmacklosigkeit punkten wolle.

Es habe sich um eine Idee des gesamten Klubs gehandelt, erklärte eine FPÖ-Sprecherin. Hintergrund des blauen Ärgers ist der vergangene Woche geäußerte grüne Wunsch nach einem Sonderlandtag zu den Wohnbaugeldern noch vor der Wahl. Die Grünen hätten sich damit - wieder einmal, wie betont wird - nicht an Vereinbarungen gehalten. Dienstag früh war das Schild allerdings auf mysteriöse Weise verschwunden.

Die Junge ÖVP machte statt mit originellen Türschildern mit kopierten SPÖ-Plakaten auf sich aufmerksam. Auf den ersten Blick sehen diese täuschend echt aus, sogar das SPÖ-Logo findet sich darauf. Auf rot-weißem Hintergrund, neben "Schattenmann" Landeshauptmann Erwin Pröll und unter der Frage "Ist das gut für Niederöstererich?" prangt allerdings statt den SPÖ-Slogans (etwa "Der höchste Berg im Land ist der Schuldenstand") "Schimpfen über unseren Landeshauptmann, das ist unser ganzes Programm" auf den Plakaten. Das JVP-Zeichen, das ebenfalls abgedruckt ist, ist aus der Ferne praktisch nicht wahrnehmbar.

Bei der SPÖ gab man sich betont gelassen und belustigt. Man sehe es "sehr positiv", dass die eigene Kampagne durch diese Sujets noch verstärkt werde und frage sich, ob der JVP keine eigene Werbelinie einfalle. Rechtlich gegen die Plakate vorgehen werde man keinesfalls, versicherte Landesgeschäftsführer Günter Steindl - allerdings werde die Werbeagentur der SPÖ der JVP eine entsprechende Rechnung schicken.

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