Wie sich die Rollen gedreht haben. Wer in Sitzung für was kämpfte.
Abstimmung. Am Ende der Sitzung zwischen Experten und den Landeshauptleuten Michael Ludwig, Johanna Mikl-Leitner und Hans Peter Doskozil ließ Gesundheitsminister Rudolf Anschober die Experten abstimmen. Per Video waren der Rektor der MedUni Wien, Markus Müller, Gesundheitsverbund-Chef Michael Binder und die Intensivmediziner Thomas Staudinger und Klaus Markstaller zugeschaltet. Sie alle sprachen sich für die Verlängerung der Maßnahmen aus. Mikl-Leitner schüttelte erstaunt den Kopf.
Ludwig verkündete als Einziger nach der Sitzung am Montag eine Verlängerung der „Osterruhe“ bis 11. April. In der Runde wurde er nach den klareren Ausführungen der Ärzte über die Bedrohung für die Gesundheitsbetreuung deutlich: „Es geht hier um Menschenleben.“ Anschober und der zugeschaltete Vizekanzler Werner Kogler unterstützten diese Linie.
Kanzler Sebastian Kurz – ebenfalls per Telefon zeitweise dabei – sprach sich für E-Learning für Schulen aus, meinte aber: „Beim Einkaufen finden keine Ansteckungen statt.“ Ludwig konterte, dass es darum gehe, die „Kontakte zu reduzieren“. Kurz meinte, „sobald wir alle über 50 geimpft haben, gibt es kein Problem mehr auf der ICU“. So weit sind wir freilich noch nicht. Mikl-Leitner drängte darauf, dass erst kommenden Montag entschieden werden solle, ob der Lockdown verlängert werde. Am Dienstag wird weiter gerungen.
