Gegner von Erdogan sind bei der Einreise in die Türkei festgenommen worden.
Die Das Spitzel- und Agentennetzwerk der Regierung Erdogan in Österreich ist offenbar weiter aktiv. Wie das profil berichtet, werden nicht nur gezielt soziale Netzwerke nach Hinweisen auf vermeintliche Gegner durchsucht, sondern aufgrund der dabei gewonnenen Erkenntnisse auch Festnahmen vorgenommen.
Unter anderem schildert profil den Fall eines in Wien lebenden Türken, der vor wenigen Wochen bei der Einreise in sein Heimatland mit einem auf Facebook geposteten Foto von Anti-Erdoğan-Protesten konfrontiert, verhaftet und unter Anklage gestellt wurde. Seither kann er nicht nach Österreich zurückkehren, weil ihn die türkischen Behörden mit einem unbefristeten Ausreiseverbot belegt haben. Nun droht dem unbescholtenen Mann nicht nur bis zu drei Jahren Gefängnis, sondern auch der Verlust seines Jobs in Österreich.
Ein weiterer Fall betrifft eine Kurdin mit österreichischer Staatsbürgerschaft, die ebenfalls bei der Einreise in die Türkei festgenommen wurde. Ermittler konfiszierten das Mobiltelefon und das Tablet der jungen Frau und entdeckten auf einem der Geräte eine Nachricht mit Glückwünschen zum kurdischen Neujahrsfest Newroz und dem Bild eines gefallenen Rebellen. Daraufhin wurde die Wienerin nach Österreich abgeschoben und mit einem unbefristeten Einreiseverbot belegt.
Eine Anfrage von profil an die türkische Botschaft mit der Bitte um Stellungnahme blieb Ende vergangener Woche unbeantwortet.