Ab Montag

Erneuter Tempo 160 Test auf der A10

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Verkehrsminister Gorbach lässt am Montag auf der Kärntner Tauernautobahn einen neuen "Tempo 160"-Test starten.

Während auf der Tiroler Inntalautobahn seit 1. November Tempo 100 zwischen Kufstein und Zirl gilt, wird auf der A10 am 6. November erneut zwischen Spittal/Drau und Paternion Tempo 160 getestet. Dauern soll das Unterfangen zwei Monate, so Gorbach bei einer Pressekonferenz in Wien.

"Versuch hat sich bewährt“
Für den Verkehrsminister hat sich der erste Versuch auf dem Kärntner Abschnitt der A10 bewährt, wie er betonte. Flexible Limits würden besser akzeptiert und die gefahrenen Geschwindigkeiten seien homogener, so der Ressortchef, der sich auf einen Bericht des Institutes für ganzheitliche Unfall- und Sicherheitsforschung bezog.

Das telematikgesteuerte flexible Limit bringt laut Gorbach keine erhöhten Gefahren als die fixe Beschränkung auf Tempo 130: Auf Grund von Videoanalysen habe sich gezeigt, dass es durch eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h keineswegs zu mehr Konfliktsituationen komme. So würden etwa geringe Abstände zum Vordermann vor allem bei Tempo 130 und darunter auftreten.

Weniger Lärm
Die Durchschnitts-Geschwindigkeit ist auf dem Abschnitt während des zweimonatigen Versuches im Mai und Juni sogar gesunken: Waren es vorher 132 km/h, betrug der Durchschnitt im Testzeitraum 117 km/h, ergab die Auswertung. Damit argumentierte Gorbach auch in punkto Lärmbelastung: Die Verringerung des Tempos bedeute eine Gesamtreduktion von 1,2 Dezibel.

Keine Schadstoff-Zunahmen
Auch eine erhöhte Umweltbelastung habe es nicht gegeben, zitierte Gorbach den Bericht. In der Mitte des Abschnittes wurde eine Messstation aufgestellt, die seit November 2005 die Luftgüte prüfte. Sowohl die Einwirkungen von Kohlenstoffmonoxid als auch von Feinstaub der Partikelgröße PM10 seien beim Test im Vergleich mit den anderen Monaten gleich bleibend bis abnehmend gewesen. Die Auswertung zeige deutlich, dass es durch die zeitweise Erhöhung des Geschwindigkeitslimits auf 160 zu keinen Schadstoffzunahmen kam.

Prinzipiell konnte in beiden Fahrtrichtungen mit Ausnahme jeweils eines Tages Tempo 160 geschalten werden. In Richtung Spittal waren es im Mittel 9,2 Stunden, in Richtung Paternion 8,2.

Fünf Unfälle mit Personenschaden
Insgesamt ereigneten sich auf dem Abschnitt fünf Unfälle mit Personenschaden. Dabei wurden elf Menschen verletzt. Die Unfallursachen waren laut Bericht Schleudern, Abkommen von der Fahrbahn und Überfahren von verlorenem Ladegut.

Einsatz von Telematik
Der Testversuch zu "Tempo 160" bzw. der Flexibilisierung von Geschwindigkeitslimits wurde unter Einsatz von Telematik gesteuert. Überprüft wurden etwa Wetter, Lichtverhältnisse, die Anzahl der Schwerfahrzeuge oder die Fahrbahnbedingungen. Entsprechend wurde mit Überkopfanzeigen das Tempo geregelt. Die niedrigste Geschwindigkeit betrug 60 km/h, die höchste 160.

Die Kosten der Anlagen betrugen rund fünf Millionen Euro, so Gorbach. Diese könnten aber auch anderweitig eingesetzt werden. Darüber hinausgehende Kosten für das Projekt seien "vernachlässigbar".

Der erste Test
Ab 2. Mai war auf dem Kärntner Abschnitt der A10 für zwei Monate die Erhöhung des allgemeinen Tempolimits von 130 km/h auf 160 getestet worden. Zur Halbzeit hatte Gorbach bereits eine positive Zwischenbilanz des Tests gezogen. Von den 581.178 im Mai gezählten Autofahrern sei ein Drittel auf besagten zwölf Kilometern mit 145 bis 155 km/h und rund 15 Prozent mit 160 km/h unterwegs gewesen.

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