Ihre Hausmacht ist in Niederösterreich – jetzt soll Klaudia Tanner (49) das Heer führen.
Wien. Als Ministerin wird sie schon seit Jahren gehandelt – jetzt ist es so weit: Wie ÖSTERREICH exklusiv berichtete, soll die nö. Bauernbund-Direktorin und Landtagsabgeordnete Klaudia Tanner neue Verteidigungsministerin werden.
Wie von der Leyen. ÖVP-Obmann Sebastian Kurz will mit ihr und dem ebenfalls als „harten Knochen“ bekannten neuen Innenminister Karl Nehammer für die ÖVP den rechten Flügel abdecken und eine zweite Säule der türkisen Sicherheitspolitik bilden. Tanner passt ins Bild: So wie ihre politische Mentorin Johanna Mikl-Leitner gilt sie als leutselig, resch. Redet nicht lange um den heißen Brei herum und packt Dinge bei den Hörnern an.
Die deutsche Ex-Verteidigungsministerin und jetzige EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen soll für diese Besetzung das Vorbild sein. Tanner ist freilich auch ein Signal an den Bauernbund und an die NÖ-ÖVP generell, beiden sind die Grünen als Koalitionspartner eher suspekt.
Heer braucht Reform & Geld. Mit Kurz ist Tanner gut bekannt, sie organisiert seit Jahren den nö. Bauernbund-Ball – und Kurz ist gerne Gast. Die Herausforderungen beim Heer sind auch für einen Polit-Profi wie Tanner enorm: Die Armee leidet unter Geldmangel, mit drei Mrd. Euro wird allein der Investitionsnachholbedarf beziffert – als nächste Entscheidung steht die Nachfolge der Saab-Uralt-Jets an.
G’sundes Schnitzel. Und privat? Die studierte Juristin lebt mit ihrem Mann Martin Tanner – einem ÖVP-Gemeinderat – und ihrer Tochter in Gresten (Bezirk Scheibbs). Als Hobbys gibt sie „Skifahren, Schwimmen, viel Bewegung in der Natur, Musikhören, Lesen und Tanzen“ an. Das Lieblingsessen? „Ein g’sundes Wiener Schnitzel“ aus Niederösterreich.
G. Schröder