In der Früh hat ein Vorauskommando bestehend aus 20 Mann von Linz-Hörsching abgehoben.
Ein Vorauskommando des Bundesheeres für den EU-Einsatz in der afrikanischen Krisenregion im Tschad ist Mittwoch früh mit einem Transportflugzeug des Typs C-130 abgeflogen. Gegen 9 Uhr hob das 20 Mann starke Kontingent vom Flughafen in Linz-Hörsching ab. Darunter befanden sich drei Notärzteteams, Pioniere und ein Jagdkommando.
Für die Infrastruktur
Rund zehn Stunden werden die
Uniformierten unterwegs sein. Das Vorauskommando wird ein erstes Zeltlager
für sich und für die am 5. Februar folgenden 60 Pioniere errichten. Dann
wird mit dem Bau eines befestigten Lagers in der Krisenregion begonnen. Die
restliche Truppe wird schrittweise verlegt.
Gulasch und Bier zum Abschied
Mit Musik, Bier und Gulasch wurde
am Dienstag das Tschad-Kontingent offiziell verabschiedet. In seiner
Ansprache bei der Feier in der Rossauer Kaserne bekräftigte
SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos einmal mehr, dass es sich bei der
EU-Mission um einen humanitären Einsatz handle: "Es geht um Frauen
und Kinder".
Er munterte die Soldaten auf, sich von den Diskussionen rund um den umstrittenen Einsatz nicht beirren zu lassen, denn sie stünden "auf der richtigen Seite". Darabos überbrachte den Soldaten auch einen Gruß vom obersten Befehlshaber, Bundespräsident Heinz Fischer.
Lesen Sie hier das Interview mit Darabos über den Tschad-Einsatz.
Die EUFOR-Truppe umfasst insgesamt fast 4.000 Soldaten, Frankreich stellt mit 2.000 Mann das stärkste Kontingent. Aufgabe der Soldaten ist es, Flüchtlingslager an der Grenze zum Sudan zu schützen.
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Angehörige verunsichert
Wirkliche Freudenstimmung kam bei
der Abschiedsfeier - zumindest bei vielen Angehörigen - nicht auf. So meinte
etwa die Lebensgefährtin eines Soldaten aus der Steiermark, sie sei nicht
erfreut, es sei aber der Beruf ihres Freundes. Sorgen mache sie sich vor
allem darum, wie er das im Tschad Erlebte danach verarbeiten werde.
Auch Kontingentskommandant Heinz Assmann bestätigte, dass die Debatten für Verunsicherung unter den Angehörigen gesorgt hätten. Man sei dem aber mit Fakten begegnet. Das Risiko sei kalkulierbar. Auch die Drohungen tschadischer Rebellen hätten zunächst verunsichert. Im Nachhinein habe sich jedoch herausgestellt, dass es eine gezielte Medienkampagne gewesen sei.
Gut vorbereitet
Der Kommandant bekräftigte einmal mehr, dass die
Truppe bestens ausgerüstet sei. Tipps für den Umgang mit gefährlichen Tieren
im Tschad haben sich die Soldaten im Schönbrunner Tiergarten geholt. Das
Risiko gehöre zum Soldatenleben dazu.