Nach dem Rendi-Angriff auf Doskozil geht es in der SPÖ drunter und drüber.
Der burgenländische SPÖ-Landesparteichef Hans Peter Doskozil hat am Dienstag Vorwürfe der Bundesparteivorsitzenden Pamela Rendi-Wagner, er würde "inkonsequent" und "unehrlich" agieren, zurückgewiesen und sprach von "Beflegelung". "Das wird schon zur Posse. Ich hör' mir das gar nicht mehr an", stellte er fest und meinte, ihm gerade in Fragen der Migration Inkonsequenz vorzuwerfen: "Das ist ein starkes Stück." Weiters bekräftigte der Landeshauptmann, im Burgenland zu bleiben.
Erster Funktionär will Rendi-Rücktritt
Der Salzburger AK-Präsident Peter Eder fordert offen die Ablöse der Parteichefin.
ÖSTERREICH: Sie sehen die Vorsitzende kritisch?
Peter Eder: Wenn ich mir das Themensetting – Stichwort Staatsbürgerschaften – zu einer Zeit ansehe, in der die Menschen existenzielle Probleme hatten, dann muss ich sagen: Sie hat nicht das Ohr an der Basis. Und aus Salzburger Sicht: Ich habe sie noch nicht sehr oft bei uns gesehen,
ÖSTERREICH: Soll Rendi-Wagner abgelöst werden?
Peter Eder: Die Sozialdemokratie ist eine große Bewegung – und die Fähigkeit, sie zu führen, sehe ich nicht im ausreichenden Ausmaß. Wenn die Partei eine glaubhafte Alternative anbieten will, dann muss sich sich auch personell etwas überlegen.
(gü)
Rote Landes-Chefs hauen auf den Tisch: "Verdammt nochmal"
Die Landes-Granden sprechen jetzt in Richtung der Streithähne Rendi-Wagner und Doskozil ein Machtwort.
Wien/Klagenfurt. Wiens Michael Ludwig und Kärntens Peter Kaiser zückten – um bei der Fußballer-Sprache zu bleiben – Gelbe Karten, und zwar in beide Richtungen. Dem sonst so ruhigen Kaiser platzte schlicht der Kragen, gegenüber ÖSTERREICH sagte er: „Streiten ja, aber verdammt noch mal intern.“ Alle Beteiligten seien „gut beraten, sich jetzt endlich zusammenzureißen. Die permanente öffentliche Streiterei und Selbstbeschädigung nützt niemandem etwas, im Gegenteil: Sowohl die handelnden Personen als auch die SPÖ insgesamt tragen dadurch nur Schaden davon.“
Kein Sesselkreis. Deutlich wurde auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig: „Hilfreich ist das alles nicht.“ Es müssten alle an einem Strang ziehen. „Die SPÖ ist kein Selbstverwirklichungsseminar und kein Sesselkreis“, stellte er klar. „Jeder habe schon Verwundungen erlitten – trotzdem muss man zusammenarbeiten können.“