Knalleffekt

Präsidentenwahl: Erwin Pröll tritt nicht an!

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Erwin Pröll hat sich entschieden: Niederösterreichs Landeschef tritt nicht für die Hofburg-Wahl an.

In dem Poker rund um den ÖVP-Hofburg-Kandidaten haben sich am Donnerstag die Ereignisse überschlagen: ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner pilgerte um 9 Uhr früh in den NÖ-Landtag, um den VP-Abgeordneten zu den Themen Asyl und Sozialhilfe Rede und Antwort zu stehen.

Offiziell war die Causa kein Thema – bei einem Vier­augengespräch Mitterlehner-Pröll schon: „Ich kenne die Entscheidung. Sie brauchen nur ein wenig Geduld haben, dann wird das kommuniziert“, sagte Mitterlehner, bevor er zu einer Weintaufe nach Dürnstein aufbrach – ohne Pröll, der mit seinen ­Getreuen in Klausur ging.

Mitterlehner ließ in der »ZiB 2« Bombe platzen
Man musste sich nicht zu lange gedulden: In der ZiB2 ließ Mitterlehner die Bombe platzen: Nein, Pröll stehe für die Präsidentenwahl nicht zur Verfügung; er werde Landeshauptmann in Niederösterreich bleiben.

Mitterlehner im O-Ton: „Ich kann bestätigen, dass ich Erwin Pröll für einen guten Kandidaten halte. Er hat mir aber einige Tage vor Weihnachten gesagt, dass er aufgrund seiner Lebensplanung als Kandidat für die Bundespräsidentenwahl nicht zur Verfügung steht.“

Bester Kandidat
Und Mitterlehner weiter: „Ich konnte in aller Ruhe den besten Kandidaten finden. Den werde ich am Sonntag vorschlagen.

Dabei hatte die Bundespartei alles so gut geplant gehabt: Am Sonntagabend sollten die ÖVP-Granden im Parteivorstand einer nach dem anderen Prölls Fähigkeiten huldigen – und dann sollte der Niederösterreicher am Montag in einer Jubel-Parteileitung auf den Schild gehoben werden.

Daraus wird jetzt nichts, Mitterlehner braucht einen Plan B. Und diese Möglichkeiten hat er: Othmar Karas oder Christoph Leitl oder Franz Fischler – oder eine Frau? Gern würde Mitterlehner auch eine Frau in den Wahlkampf schicken.

Am Sonntag soll der Parteivorstand jedenfalls einen Kandidaten oder eine Kandidatin nominieren.

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