Erste Statistiken

50 Prozent mehr Wahlkarten als bei letzter EU-Wahl

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Knapp 700.000 Wahlkarten beantragt und höhere Wahlbeteiligung bei EU-Wahlen am Sonntag erwartet.

Insgesamt rund zehn Prozent - genau 686.249 - der Wahlberechtigten sollen laut Innenministerium Wahlkarten für die EU-Wahl am Sonntag beantragt haben. Somit wurden zwar weniger Wahlkarten als bei der Nationalratswahl 2017, jedoch um 54,5 Prozent mehr als bei der EU-Wahl 2014, ausgestellt. Aufgrund des höheren Interesses an der Stimmenabgabe per Wahlkarte schließen Meinungsforscher ebenfalls auf einen Anstieg der generellen Wahlbeteiligung. Der allergrößte Teil der Wahlkarten - 642.762 - wurde an Wähler im Inland ausgestellt, 43.487 gingen ins Ausland, meldete das Innenministerium. Die meisten Anforderungen gab es aus Wien (161.557 Wahlkarten), die wenigsten im kleinsten Bundesland Burgenland (18.109).

Spannung bis zum Schluss

Angesichts der Anzahl der ausgestellten Wahlkarten werden um die 580.000 Briefwähler erwartet. Somit bleibt das Warten auf das tatsächliche Endergebnis spannend: Die Wahlkartenwähler werden gleich am Sonntag für das vorläufige Ergebnis um 23 Uhr mitgezählt, die Briefwählerstimmen werden jedoch erst kommenden Montag ausgewertet. 

Briefwähler könnten Ergebnis kippen

Man kennt es von der Bundespräsidentenwahl: Bei einem knappen, vorläufigen Endergebnis könnten die insgesamt 580.000 Stimmen der Briefwähler das letzte Wort sprechen. Geht man von den bisher mehr als 2,8 Millionen gültigen Stimmen (Wahlbeteiligung von 45 Prozent) bei den vorigen Wahlen aus und berücksichtigt man die Prognosen der Meinungsforscher würden diesen Sonntag gut ein Fünftel der gültigen Stimmen an Briefwähler entfallen. Vor allem die innenpolitischen Erschütterungen der letzten Woche dürften die Wahlbeteiligung ebenfalls in die Höhe treiben.

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