Ex-Verteidigungsminister fühlt sich 'wie in einer Bananenrepublik' - Will wissen, ob Pilnacek auch Eurofighter-Beschuldigte getroffen hat.
Wien/Toulouse. Burgenlands Landeshauptmann, Ex-Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) ist über die mögliche Einstellung der Betrugs-Ermittlungen gegen Airbus "fassungslos". "Jetzt muss die türkis-grüne Bundesregierung endlich beweisen, ob ihr wirklich etwas an Aufklärung liegt oder ob es nur bei Lippenbekenntnissen bleibt", sagte Doskozil, der die Betrugsanzeige 2017 eingebracht hatte, am Samstag.
Namens der SPÖ kündigt Doskozil via Aussendung an, mit parlamentarischen Anfragen weiter Druck machen zu wollen. Er will u.a. wissen, ob Strafrechts-Sektionschef Christian Pilnacek ähnlich wie in der Casinos-Affäre auch im Eurofighter-Verfahren Beschuldigte getroffen hat. Doskozil bekräftigte sein Misstrauen gegen die "politische Führung der Justiz" sowie den früheren Koalitionspartner ÖVP in dieser Causa. "Ich fühle mich nach solchen Veröffentlichungen wie in einer Bananenrepublik", so Doskozil. Die Vorgehensweise, neben der Betrugsanzeige in Österreich auch die US-Behörden einzuschalten, habe sich "vollinhaltlich bestätigt".