Die Eurofighter übernehmen in Wahrheit nur die Hälfte der Luftraumüberwachung.
Plant das Heer längst einen Ausstieg aus dem Eurofighter? Der Grüne Peter Pilz ließ am Sonntag in ÖSTERREICH diese Bombe platzen: Nach seinen Informationen überlege der Generalstab bereits die Stilllegung der zwei Milliarden Euro teuren Jets.
Eurofighter sind für das Heer einfach zu teuer
Tatsächlich hat das Heer Probleme mit dem Flieger, der 2003 von der Regierung Schüssel angeschafft worden war. Das größte: Er ist einfach zu teuer. 80 Millionen Euro kosten die Betriebskosten im Jahr – eine Flugstunde kommt auf satte 63.000 €. Dazu gibt es Probleme mit Ersatzteilen, weil Ex-Verteidigungsminister Darabos auf die (etwas billigeren) Jets der Tranche 1 umgestiegen war, während in anderen Armeen Tranche-2-Maschinen im Einsatz sind.
Das führt zu Skurrilitäten: Der Eurofighter überwacht Österreichs Luftraum nicht nur ausschließlich zu Bürozeiten (bzw. bei Tageslicht). Er wechselt sich zudem im Zweiwochenrhythmus mit den billigeren, aber bereits 40 Jahre alten Unterschallflugzeugen vom Typ Saab 105 OE ab (die übrigens längst ein Update oder eine Nachfolgelösung bräuchten). Soll heißen: Die hypermodernen Eurofighter sind die Hälfte des Jahres überhaupt nicht im Einsatz.
SPÖ-Verteidigungsminister Gerald Klug hält offiziell derzeit an den Jets fest, die Luftraumüberwachung müsse eben gewährleistet sein. Dass es bereits Planungen für eine Stilllegung gibt, wird im Verteidigungsministerium nicht bestätigt.