Keiner der geladenen Premiers wollte kommen, weder Putin, noch Merkel oder Berlusconi.
Das heurige Europaforum Lech, das von Freitag bis Sonntag dieser Woche im Vorarlberger Nobelskiort hätte stattfinden sollen, ist kurzfristig abgesagt worden. SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann hat im Einvernehmen mit ÖVP-Außenminister Michael Spindelegger und dem ÖVP-Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Sausgruber entschieden, das Treffen wegen der zahlreichen Absagen prominenter Teilnehmer ausfallen zu lassen.
Glanzvoll vor 2 Jahren
Im Vorjahr hatte es wegen der akuten
Finanz- und Wirtschaftskrise keine Einladungen zum Europaforum gegeben. Das
Forum hatte zuletzt im März 2008 mit prominenter Besetzung, darunter
EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso, EU-Kommissarin Benita
Ferrero-Waldner, der slowenische Ministerpräsident Janez Jansa und der
Präsident des Europaparlaments, Hans-Gert Pöttering, aufgewartet.
Absagen von Putin, Merkel, Berlusconi
Auch für das Europaforum
2010 hatte es spektakuläre Einladungen gegeben: Bundeskanzler Faymann
überbrachte dem russischen Premier Wladimir Putin im Rahmen seines
Moskau-Besuchs im November 2009 persönlich eine Einladung. Ebenso ergingen
Einladungen an alle Regierungschefs der Nachbarländer, Angelika Merkel und
Silvio Berlusconi inklusive. Es folgte ein Reigen von Absagen, der wohl
damit zusammenhängen dürfte, dass es die wenigsten europäischen Politiker
derzeit für ratsam halten, sich bei nobler Freizeitbeschäftigung
fotografieren und filmen zu lassen.
Westerwelle, Fico, Buzek wollten nicht
Zuletzt wurde der deutsche
Außenminister Guido Westerwelle, die Regierungschefs der Slowakei und
Ungarns, Robert Fico und Gordon Bajnaj, und der Präsident des
Europaparlaments, Jerzy Buzek, in Lech erwartet. Doch auch bei dieser
Teilnehmerliste solle es nicht bleiben: Westerwelle sagte mit Bedauern ab,
dann Buzek und Fico.
Schließlich entschlossen sich am Montag die Gastgeber, das Wochenende zum Diskutieren und Skifahren am Arlberg überhaupt ausfallen zu lassen. In Vorarlberg wird jetzt befürchtet, dass die Absage das Aus für die renommierte Europaveranstaltung sein könnte.