Kanzlerrede dauert 30 Minuten

Fahrplan: So läuft der ÖVP-Parteitag

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Innerhalb von zweieinhalb Stunden soll Karl Nehammer heute zum VP-Chef gewählt werden. 

Graz. Nach der großen, mondänen Kurz-Show vom vergangenen September steht heute zur Wachablöse ein Blitzparteitag an: Um 13.30 Uhr geht es in der ­Helmut-List-Halle in Graz mit 1.000 ÖVP-Fans los – kurz von 16 Uhr soll es schon wieder vorbei sein. Dazwischen die lange erwartete und von der Parteizentrale zum Kurz-Interview gekürzte Kurz-Rede, die laut Parteitagsregie zu einer „Verabschiedung“ herabgestuft wurde.

Blitzrede. Denn im Zen­trum soll die große Rede von Parteichef Karl Nehammer stehen. Doch auch sie ist nur für 30 Minuten anberaumt, eigentlich ein Klacks, wenn man an die einstündige „Kanzlerinnenrede“ von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner oder die eineinhalbstündige Parteitagsrede von Grünen-Chef Werner Kogler denkt. Kurz und bündig also – der Kanzler will seine ­„Visionen für Österreich“ präsentieren. Die Themen werden geheim gehalten, dem Vernehmen nach will er aber als Ex-Innenminister mit der Sicherheit sowie dem Kampf gegen die Teuerung punkten.

Kurz ausgebremst: Nur wenige Minuten Auftritt

Wöginger als Stimmungs­kanone. Zuvor wird alles getan, um dem ehemaligen Parteichef nicht das Feld zu überlassen; die Regie führen zwei altgediente Landeshauptleute: Die Begrüßung nimmt der Hausherr vor, der Steirer Hermann Schützenhöfer. Den Wahlvorschlag – Nehammer wird klarerweise der einzige Kandidat sein – wird der Tiroler Günther Platter verkünden. Und damit ja nichts passieren kann, kommt nach nur wenige Minuten dauerndem Kurz-Auftritt Polit-Stand-up-Comedian August Wöginger auf die Bühne, um keine Nostalgie aufkommen zu lassen.

Nehammer braucht mehr als 90 Prozent

Überhaupt trägt der Parteitag stark die Handschrift von Niederösterreichs Landesparteiobfrau Johanna Mikl-Leitner, die ja vor zwei Wochen mit 99,5 % zur nö. VP-Chefin gewählt wurde. Ein Wert, den auch Nehammer gern hätte. Kurz hatte im September 2021 noch 99,4 % als VP-Chef erhalten.

Eines ist klar: Nehammer muss die 90-%-Marke überspringen – alles andere wäre eine Riesenblamage. 

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