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ÖVP-Minister im oe24.TV-Talk

Faßmann: 'Drehe Uhr nicht zurück'

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Diese Woche präsentierte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) sein Pädagogik-Paket.

Noten und Sitzenbleiben in der Volksschule werden wieder eingeführt. Die NMS bekommt wieder ein differenziertes System, ähnlich zur Hauptschule. Im oe24.TV-Interview bei FELLNER! LIVE erklärt Bildungsminister Faßmann die Reform.

oe24.tv: Sie drehen mit Ihrem Pädagogik-Paket die Bildungs-Uhr zurück, oder?

Heinz Faßmann: Gar nicht. Wir müssen unser Schulsystem weiterentwickeln, es effektiv machen. Da sind aufgrund der Erfahrungswerte mit dem bisherigen System einige Änderungen notwendig. Ich sehe das nicht als bildungspolitischen Revanchismus, das interessiert mich nicht.

oe24.tv: Also hat es Fehlentwicklungen gegeben?

Faßmann: Es hat Entwicklungen gegeben, die man probiert hat. Jetzt haben wir genügend Erfahrungswerte damit gesammelt, können darauf aufbauen und auch neue Maßnahmen setzen.

oe24.tv: Was steckt dahinter, dass das Sitzenbleiben ab der dritten Klasse Volksschule wieder eingeführt wird?

Faßmann: Es macht wenig Sinn, Schüler mitzunehmen, die die Bildungsziele nicht erreicht haben. Es vergrößern sich eher die Unterschiede zwischen jenen, die es können, und jenen, die es nicht können.

oe24.at: Ist das nicht ein bisschen brutal?

Faßmann: Das betrifft unterm Strich ganz, ganz wenige. Ich würde sagen, die bekommen eine zweite Chance.

oe24.at: Dann haben Sie auch noch die Neue Mittelschule zu einer geteilten Hauptschule und AHS gemacht, es wird jetzt 2 Leistungsgruppen geben ...

Faßmann: Bisher hat es als einzige Form der Individualisierung in der NMS das Teamteaching gegeben. Was wir jetzt zusätzlich gestatten, ist eine leistungsbezogene Gruppenbildung. Weil wir den Eltern das Bewusstsein mitgeben wollen, ihr Kind wird gefördert auf Niveau einer AHS.

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