Kanzler drückt aufs Tempo: "Ich bin nicht bereit, weiter Zeit verstreichen zu lassen. Dafür ist es zu spät."
Im Interview für die Sonntagsausgabe der Tageszeitung ÖSTERREICH verteidigt Bundeskanzler Werner Faymann die Maßnahmen an der österreichischen Grenze, wie zum Beispiel am Brenner. Faymann: "Die bessere Lösung wäre auch aus meiner Sicht der Schutz der EU-Außengrenzen. Aber leider haben wir Zweifel, dass das rechtzeitig funktionieren wird. Ich habe auch Premierminister Matteo Renzi gesagt, dass wir ebenfalls für eine Verteilungsquote für Flüchtlinge in der EU sind. Aber viele europäische Länder bleiben noch auf ihrer ablehnenden Linie. Ich muss daher machen, was für Österreich am besten ist. Auch wenn Italien keine Freude hat - Ich muss die Verantwortung für Österreich wahrnehmen."
Zeit drängt
Die Zeit dränge, so Faymann: "Wir haben bereits Februar. Ich bin nicht bereit, weiter Zeit verstreichen zu lassen. Dafür ist es zu spät. Im März wird mit weiteren Flüchtlingsströmen und Ausweichrouten gerechnet. Daher müssen wir jetzt die technischen Vorrichtungen bauen lassen, damit sie dann in Betrieb gehen können, wenn wir sie brauchen."
Faymann nimmt auch in Kauf, in dieser Frage eine andere Position als Deutschland einzunehmen: "Ja, da bin ich auch im Widerspruch zu Deutschland. Aber wir können dieses Jahr nicht wieder 90.000 Flüchtlinge aufnehmen. Das geht nicht."