Weitere Konsequenzen

Festspiele beurlauben Steuerberaterin

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Die Steuerberaterin der Sommerfestspiele war ohne Erlaubnis auch für Osterfestspiele tätig.

Der Salzburger Festspielskandal hat weitere personelle Konsequenzen gefordert: Die Steuerberaterin der Sommerfestspiele Brigitte K., die ohne Erlaubnis auch für die Osterfestspiele tätig war, ist am vergangenen Freitag beurlaubt worden. Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler befürchtet aber ebenso wenig wie Intendant Jürgen Flimm einen Imageverlust für das Festival.

"Großer Vertrauensbruch"
Als Grund für die Beurlaubung nannte die Präsidentin einen "großen Vertrauensbruch". Nun werde das Ende ihres Urlaubes abgewartet und dann zuerst mit der Buchhalterin persönlich gesprochen, ehe die Öffentlichkeit über allfällige Konsequenzen informiert werde. "Aber wogegen ich mich verwahre, ist, dass hier von der Justiz Namen herausgegeben werden und solche Leute in einem Atemzug mit wirklichen mutmaßlichen Verbrechern genannt werden."

Grobe Missstände?
Ob die Wirtschaftsprüfer der Audit Services Austria, die seit Montag der Vorwoche die Festspiele durchleuchten, inzwischen auf weitere grobe Missstände gestoßen sind, wollte Rabl-Stadler nicht sagen: "Dazu gebe ich keinen Kommentar. Ich lasse das Unternehmen jetzt in Ruhe arbeiten, dann werden wir sehen, was rauskommt." Sollten dabei weitere Malversationen entdeckt werden, würde man die Konsequenzen ziehen. Die Prüfer seien genau auf jene Bereiche angesetzt worden, wo am ehesten Schaden entstanden sein könnte: im Bestellwesen und bei den Schnittstellen zu den Osterfestspielen.

Keine Angst vor Image-Schaden
Angst vor einem Image-Schaden für die Festspiele wegen der Turbulenzen hat die Präsidentin nicht: "Ich befürchte keine Auswirkungen. Die Kartenbesteller können sehr genau unterscheiden zwischen internen Abläufen und der Kunst. Sie kommen, um in die Oper zu gehen, und nicht, weil sie sich für Probleme in der Technischen Direktion interessieren." Und zu den Sponsoren gebe es ein großes Vertrauensverhältnis, "sie wissen, dass wir alles tun werden, um Missstände aufzudecken und zu beseitigen."

"Hätten viel mehr Geld ausgeben sollen"
Erstmals meldete sich auch Festspiel-Intendant Jürgen Flimm in dieser Causa zu Wort: Obwohl er damit rechnet, dass auch bei der Prüfung der Salzburger Festspiele Unregelmäßigkeiten auftauchen könnten, befürchtet er wie die Präsidentin keinen Image-Schaden für das Festival. Die Festspiele gebe es schon so lange, "und da hat es so viel Knatsch und Ärger gegeben oder Pöbeleien, und dann tritt einer auf die Bühne, singt schön, und schon ist es alles vergessen, und schon sind wir wieder zu Hause in der Kunst", sagte er am Montag im ORF-Frühjournal.

Ihm tue es leid, als Intendant "wie ein deutscher Finanzbeamter" gespart zu haben, während Geld offenbar am falschen Ort gelandet sei: "Wir hätten viel mehr Geld ausgeben sollen, da hätte es vielleicht weniger Gaunerei gegeben." Das Geld hätte in Geigenkästen und nicht in Porsche-Kofferräume gesteckt werden sollen.

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