"Ja, ich will"

Fix: Pilz will mit eigener Liste antreten

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Verhinderung von Schwarz-Blau wäre "große Herausforderung."

Bereits in der "ZiB2" ließ er ahnen, wohin die Reise geht: Er hielt den Grünen vor, "leider inzwischen auch eine Altpartei geworden" zu sein - und liebäugelte mit einer "großen Bürgerbewegung". Scharfe Kritik übte er am Bundeskongress, der ihn nicht auf den 4. Listenplatz wählte.

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"Ja, ich will"
Mit einer "Bürgerbewegung" Schwarz-Blau zu verhindern, wäre das schon eine "große Herausforderung und Verantwortung". Lust darauf hätte Pilz offensichtlich: "Ich muss einen neuen Weg suchen", sagte er, und er werde "von dieser Freiheit, die mir meine Partei gegeben hat, jetzt auch Gebrauch machen". Chancen sieht er bei den vielen Menschen, die "die Nase voll haben vom alten politischen System" - dem er auch seine bisherige Partei zurechnete. Immer wieder hätten sich Parteikollegen einbetoniert, keine Neuerungen, keine pragmatische Politik zugelassen.

Dass der Plan immer konkreter wird, ließ er jetzt im Ö1-Morgenjournal durchklingen: "Ja, ich will, weil so viele andere wollen", sagte so Pilz am Donnerstag im Radio.

Jedoch wisse er noch nicht, "ob wir es gemeinsam schaffen oder gemeinsam können". Eine Entscheidung soll in etwa drei Wochen fallen.

Steinhauser für "Trennung mit Anstand"
Der Klubobmann der Grünen, Albert Steinhauser, ist für eine "Trennung mit Anstand", sollte Peter Pilz eine eigene Liste für die Nationalratswahl gründen. Gemeinsam habe man aber erst einmal besprochen, dass der von den Grünen abgewählte Mandatar "in Ruhe über seine politische Zukunft nachdenkt", berichtete Steinhauser am Donnerstag in einer Stellungnahme gegenüber der APA.

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"Wir wünschen uns, dass er die Eurofighter-Aufklärung als Grüner Vertreter zu einem erfolgreichen Ende bringt, während wir uns in der Grünen Fraktion auf das entstehende Spiel der freien Kräfte konzentrieren", meinte der grüne Klubobmann weiter. Auch bei aktuellen Themen im Nationalrat wie leistbares Wohnen, Mindestlohn und Ökostromgesetz brauche man derzeit "einen freien Rücken".

Kein "Schaukampf"
Was Steinhauser nicht will ist ein "Schaukampf auf offener Bühne" mit Pilz. Die einzigen Profiteure wären dabei die anderen Parteien. "Das ist ein schlichter Appell an die politische Vernunft", appellierte Steinhauser an seinen Abgeordneten. "Ich verstehe die Enttäuschung von Peter Pilz, mir ist aber auch wichtig, dass der gemeinsame Handschlag hält", so der Klubchef der Grünen.



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