Nach Tweet vom Gesundheitsminister

FPÖ attackiert Anschober: "Widerwärtiges Krankheits-Shaming"

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Gesundheitsminister an junge Männer: ''Reißt Euch zusammen'' - Schnedlitz: ''Reiß Dich zusammen, Anschober!''

Wien. Die Corona-Krise ist für manche offenbar eine nervliche Zerreißprobe: Ein Tweet von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), in dem er junge Urlauber mit "Reißt Euch zusammen" ziemlich unhöflich maßregelt, empört die FPÖ. "Reiß Dich zusammen, Anschober!", antwortete der blaue Generalsekretär Michael Schnedlitz in einer Aussendung nicht minder harsch.
 
"Nur ein paar Fakten: in den letzten 8 Tagen wurden 262 Reiserückkehrer aus Kroatien positiv getestet. Durchschnittsalter 23,5 Jahre! Mehr als zwei Drittel Männer. Reißt Euch zusammen und übernehmt auch Verantwortung!!", twitterte Anschober am Dienstag.
 
 
"Eine ungeheuerliche Entgleisung", befand Schnedlitz daraufhin am Mittwoch in einer Aussendung. "Das ist 'Krankheits-Shaming' von oberster Stelle und widerwärtig - der Minister hat sich sofort bei den Opfern zu entschuldigen." Anschober solle sich von seiner "Lehrermentalität" verabschieden und endlich Lösungen und Sachpolitik anbieten, meinte Schnedlitz. Erkrankte Menschen pauschal "bloßzustellen und als 'Partytiger' abzukanzeln, ist eine bodenlose Frechheit", auch der Ton des Ministers lasse zu wünschen übrig.
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