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FPÖ-Kickl verteidigt Präsident Van der Bellen

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Gegnern von Schwarz-Blau sei der positive Gesprächsverlauf ein Dorn im Auge.

„Würde die Darstellung des sogenannten Protokolls des Botschaftertreffens vollinhaltlich und glaubwürdig den Tatsachen entsprechen, so stünde das sicherlich im Gegensatz zu einer überparteilichen und neutralen Amtsführung seitens des Bundespräsidenten. Für unsere Bewertung der Berichte ist es jedoch von größter Relevanz, dass die Hofburg laut Medienberichten diese ‚protokollierte‘ Darstellung des Ablaufs vehement dementiert und sich dabei ihrerseits auf Zeugen bezogen hat. Diese Vorgangsweise mittels eines raschen Dementis durch die Präsidentschaftskanzlei, um Missverständnisse auszuräumen, deckt sich aus meiner Sicht auch mit dem inhaltlichen Ergebnis und dem persönlichen Eindruck des vertraulichen Gesprächs zwischen FPÖ-Parteiobmann HC Strache und Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Ende der Vorwoche“, sagte heute FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl.
 
Das Dokument der Verwirrung
 
Nach der kolportierten Ablehnung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu einigen FPÖ-Politikern als Regierungsmitglieder ist berichten mehrere österreichische Medien von einem angeblichen Protokoll eines Treffens mit Diplomaten. Dabei soll er sich auch recht undiplomatisch über ÖVP-Chef Sebastian Kurz geäußert haben. Die Präsidentschaftskanzlei dementierte, dass dies so gesagt worden sei.
 
Das Papier sei von einem Teilnehmer des Mittagessens im Wiener Hotel Imperial am 10. November, einem "hochrangigen Auslandsvertreter", verfasst worden. Das Papier sei sehr persönlich gehalten und mit privaten Anmerkungen versehen. Es soll seit dem Wochenende in politischen Kreisen zirkulieren.
 
Irritierender, junger Mann?
 
Laut dem Papier ist Kurz für Van der Bellen "ein irritierender junger Mann, der kaum Alkohol trinkt, nicht raucht und auch keinen Kaffee trinkt" und der "sehr flexibel" sei. Die Ablehnung einer FPÖ-Regierungsbeteiligung soll der Bundespräsident als "Hysterie" bezeichnet haben, und Kurz und SPÖ-Chef Christian Kern könnten einander nicht ausstehen.
 
In der Präsidentschaftskanzlei wurde das Protokoll als völlig unseriös bewertet. Möglicherweise habe der Diplomat der in englischer Sprache geführten Unterhaltung nicht richtig folgen können. Jedenfalls sollen Van der Bellens Ausführungen nicht in dieser Form gefallen sein. 
 
Gegner von Schwarz-Blau
 
Es stelle sich bei Kickl mehr und mehr der Verdacht ein, dass sowohl der bislang positive Verlauf der Koalitionsgespräche zwischen FPÖ und ÖVP als auch die trotz unterschiedlicher politischer Positionen intakte Gesprächsebene zur Hofburg manchen Gegnern von Schwarz-Blau ein regelrechter „Dorn im Auge“ sei. „Da gibt es offenbar politische Kräfte, die enttäuscht darüber sind, dass es letzte Woche ein atmosphärisch wie inhaltlich gutes Gespräch mit dem Bundespräsidenten gegeben hat.
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