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FPÖ Nummer 1 – doch Babler holt auf

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Blaue bleiben Erster, aber büßen Vorsprung ein - Kickl verliert in Kanzlerfrage gleich 3%

Wird der Kampf um Platz 1 bei der Nationalratswahl Ende September noch einmal spannend? Zwar bleibt die FPÖ vorerst trotz Spionage-Skandal stärkste Partei, in der aktuellen Lazarsfeld-Umfrage für oe24 (2.000 Befragte vom 2. bis 10.4., Schwankung max. 2,2 %) ist die SPÖ der „Wochensieger“ und holt auf.

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© oe24
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Wäre am Sonntag eine Nationalratswahl, die FPÖ würde sie zwar weiterhin gewinnen: Aktuell kommt die FPÖ auf 27 %, damit bleibt sie unter der 30-%-Marke, das ist trotzdem einigermaßen klar Platz 1.

Keine Querschüsse

Allerdings kommt die SPÖ aktuell deutlich stärker daher als zuletzt. Der Partei von Andreas Babler tut es augenscheinlich gut, dass es keine Querschüsse aus dem Burgenland gibt – sie kann um 2 Punkte zulegen und liegt jetzt noch drei Prozentpunkte hinter der FPÖ bei 24 %.

Die ÖVP stagniert hingegen bei 20 %, die Neos gewinnen leicht dazu, die Grünen fallen auf Platz 5 zurück. Bierpartei und KPÖ verlieren, wären aber immer noch knapp im Nationalrat. Das wäre dann erstmals in der Geschichte der 2. Republik ein 7-Parteien-Parlament.

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Der Kampf um Platz 1 könnte allerdings dann spannend werden, wenn  der Spionage-Skandal um Egisto Ott doch noch auf die Parteienwerte der FPÖ durchschlägt. In den Rohdaten gibt es für die blauen bereits leichte Verluste – Parteichef Herbert Kickl selbst muss bei der wöchentlichen Kanzlerfrage bereits einen Dämpfer hinnehmen. Zwar  bleibt auch der FPÖ-Chef Nummer 1, doch Kickl verliert in der aktuellen Erhebung gleich drei Prozentpunkte und fällt unter die 20-%-Marke auf 19 %. Vorläufig kann Kickls Konkurrenz nicht davon profitieren: Amtsinhaber Karl Nehammer (ÖVP) legt auf 15 % zu – Kickl kommt er aber nicht nahe. SPÖ-Chef Andreas Babler hält weiter bei 12 %.

Unzufriedenheit: Wähler deuten auf ÖVP & FPÖ

Die Unzufriedenheit der Österreicherinnen und Österreicher ist bekannt – aktuell sind 55 % mit der Demokratie unzufrieden, ein Horrorwert: Vor 12 Jahren waren es nur 43 %.

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Doch wer ist dafür verantwortlich? Die Lazarsfeld Gesellschaft fragte die Österreicherinnen und Österreicher (1.000 Befragte vom 8. bis 10.4., Schwankung max. 3,2 %) – das Ergebnis ist irgendwie logisch – und trotzdem erstaunlich: Logisch ist, dass 33 % die ÖVP als hauptverantwortlich für die Unzufriedenheit sehen: Sie ist Kanzlerpartei und seit 36 Jahren an der Regierung. Erstaunlich ist, dass die FPÖ gar nicht so weit dahinter liegt – mit 24 % kommt sie auf Platz 2. Denn ausgerechnet sie ist ja aktuell in allen Umfragen stärkste Partei. Für Lazarsfeld-Chef Werner Beutelmeyer ist das trotzdem nicht unlogisch – thematisiere doch die FPÖ oft Missstände am deutlichsten.

Auf Platz 3 kommen die Grünen. Logisch: Ihre Klimapolitik wird ja vielfach als lästig empfunden.

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