Die beiden Pläne sollen eine nachhaltige Wasserzukunft in Österreich sicherstellen
Das Landwirtschaftsministerium hat nach einer sechsmonatigen Öffentlichkeitsbeteiligung nun den 3. Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP) und den 2. Hochwasserrisikomanagementplan (HWRMP) finalisiert. Die beiden Dokumente werden am Dienstag veröffentlicht, hieß es am Sonntag aus dem Ministerium. Die beiden Pläne sollen eine nachhaltige Wasserzukunft in Österreich sicherstellen. Damit wird die EU-Wasserrahmenrichtlinie und die EU-Hochwasserrichtlinie umgesetzt.
"Mit den beiden Pläne wird nun ein weiterer wichtiger Schritt gesetzt, um den Zustand der Gewässer in Österreich zu verbessern, die nachhaltige Nutzung der Wasserressourcen zu fördern und das Hochwasserrisiko zu reduzieren", sagte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). "Unser Ziel ist es, den Schutz des Menschen und der Natur in Einklang zu bringen und uns fit zu machen für die Herausforderungen des Klimawandels. So können wir für ausreichend sauberes Wasser für Haushalt, Landwirtschaft, Energieerzeugung, Industrie und Tourismus sorgen", betonte die Ministerin.
Der Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan für die Jahre 2022 bis 2027 (NGP) ist laut Ministerium das wichtigste Dokument für die nachhaltige Bewirtschaftung der Gewässer. Dabei stehen der gute ökologische Zustand für unsere Flüsse und Seen sowie ein guter chemischer und mengenmäßiger Zustand im Grundwasser im Fokus. Die europäische Wasserrahmenrichtlinie aus dem Jahr 2000 verpflichtet die Mitgliedsstaaten zu dieser nachhaltigen Gewässerbewirtschaftung und zu Verbesserungsmaßnahmen, wenn nötig. "Mit dem vorliegenden 3. Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan wird aufbauend auf den ersten beiden Planungen aufgezeigt, mit welchen Maßnahmen eine weitere Reduktion der Belastungen der Gewässer erzielt und ein Schutz vor künftigen Beeinträchtigungen gewährleistet werden kann", berichtete Köstinger.
Ein besonderer Schwerpunkt wird auf Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraums Gewässer gelegt. Gemeinsam mit den Bundesländern wurden Gewässerabschnitte mit einer Gesamtlänge von ca. 1.000 Kilometer festgelegt, an denen in den nächsten Jahren schwerpunktmäßig Gewässerrenaturierungen geplant und umgesetzt werden sollen. "Zur Finanzierung der Maßnahmen stellt das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus einen zusätzlichen Fördertopf mit 200 Millionen Euro zur Verfügung", hieß es in einer Aussendung am Sonntag. Der Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan enthält auch ein laut Eigenangabe ambitioniertes Maßnahmenpaket zum Schutz des Grundwassers als Trinkwasserressource.
Seit der Veröffentlichung des ersten Bewirtschaftungsplans wurde in Österreich laut Ministerium bereits viel erreicht. Demnach wurden an 400 Gewässerabschnitten Flüsse renaturiert und 1.900 Fischaufstiegshilfen errichtet. Die Reinigungsleistung von Kläranlagen wurde verbessert und mit dem Agrarumweltprogramm eine grundwasserschonende landwirtschaftliche Bewirtschaftung gefördert.
In Abstimmung mit den Zielen des Gewässerbewirtschaftungsplans erfolgt die Planung zur Minderung des Hochwasserrisikos. Der Schwerpunkt der Planung liegt dabei auf der menschlichen Gesundheit, der Umwelt, des Kulturerbes und der wirtschaftlichen Tätigkeit. Hochwasserereignisse haben in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass technische Schutzmaßnahmen an ihre Grenzen stoßen. "Für ein alpines Land wie Österreich und zur Absicherung der Lebens-und Wirtschaftsräume ist es sehr wichtig, das Hochwasserrisiko weiter zu reduzieren, deshalb ist dieser Plan so wichtig", betonte Köstinger. Die Ausweisung von 416 Gebieten mit potenziell signifikantem Hochwasserrisiko, die 772 Gemeinden oder Wiener Gemeindebezirke umfassen, sowie die Ausarbeitung von einheitlichen Gefahren- und Risikokarten für 23.000 Flusskilometer dienten als wesentliche Grundlage zur Erstellung des Hochwasserrisikomanagementplans und des darin enthaltenen Maßnahmenprogramms.