Chaos nach Rücktritt

FPÖ will Neuwahl in Wien – Häupl sagt 'Njet'

Teilen

Häupl kündigte selbst seinen Rückzug an. Jetzt will er „sofort Schluss der Debatte“.

Seit Michael Häupl – schon zum zweiten Mal – ankündigte, dass er im Jänner 2018 bei einem SPÖ-Parteitag zurücktreten wird, gehen in Wien die Wogen hoch. Zunächst sorgte ein ÖSTERREICH-Interview mit Stadtrat ­Michael Ludwig für Furore.

Ludwig: »Ich habe die Mehrheit als Häupl-Erbe«

Ansage. „Ich kandidiere und habe eine Mehrheit am Parteitag“, hatte der Wohnbaustadtrat erklärt. Häupl, der tags darauf mit Heeresminister Hans Peter Doskozil die Starhemberg-Kaserne besuchte, wurde dort von ÖSTERREICH mit dieser Aussage konfrontiert – und versuchte verzweifelt, einen offenen Führungsstreit mitten im Wahlkampf zu verhindern: „Schluss der Debatte. Wir reden erst nach der Wahl weiter.“

FPÖ will Neuwahl. Doch dafür war es längst zu spät. Zeitgleich erklärten die FPÖ-Spitzen HC Strache und Johann Gudenus unumwunden: „Wir brauchen eine Neuwahl in Wien, sobald Häupl abtritt. Dieses Chaos-Erbe muss aufgearbeitet werden.“

Auch andere Parteien wie Neos sind längst für rasche Neuwahlen in Wien ...

Wird tatsächlich gewählt, wäre Strache wohl Nr. 1

Häupls „Njet“. Während die SP-Flügel intern ums Häupl-Erbe streiten, ist dem Stadtchef klar, dass diese Winkelzüge rasch reinste Makulatur sein könnten, sollte es tatsächlich Neuwahlen geben. Denn dann käme angesichts der tief gespaltenen SPÖ wohl ein ganz anderer Bürgermeister, nämlich der rote Gottseibeiuns HC Strache mit Blau-Schwarz. Folgerichtig sagte Häupl „Njet“ zu Neuwahlen: „Kommt nicht infrage.“

Josef Galley

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.