Offenbar Tagung des Wiener Landesparteigerichts - Innerparteiliche Rufe nach Ausschluss immer lauter.
Wien. Der Parteiausschluss von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache scheint immer wahrscheinlicher. Nachdem am Dienstag die Parteispitzen Norbert Hofer und Herbert Kickl klar den Ausschluss gefordert hatten, plädierten am Mittwoch auch eine Reihe von FPÖ-Landesparteichefs dafür. Am Mittwoch tagt dazu offenbar auch das Wiener Landesparteigericht, eine Entscheidung könnte am Donnerstag verlautbart werden.
Bereits am Dienstag hatte FPÖ-Chef Hofer erklärt, es werde "nicht mehr allzu lange dauern", bis die Wiener Partei sich für den Ausschluss entscheidet. Und Klubchef Herbert Kickl sagte, er wolle "das Kapitel Strache in der FPÖ endgültig schließen". Das "Angebot" Straches, wieder Chef der Wiener Partei zu werden, sei "ein Witz", sein Vorgehen sehe "nicht nach einer großen Strategie, sondern nach einer großen Verwirrung aus".
Am Mittwoch sprangen dann die Landesparteichefs aus Tirol, Salzburg, Oberösterreich, Vorarlberg und Kärnten der Parteispitze bei und forderten ihrerseits dezidiert den Ausschluss Straches. "Je früher ein Trennstrich gezogen wird, desto besser", sagte Kärntens FPÖ-Obmann Gernot Darmann zur APA, "Strache ist aus der FPÖ ausschließen." Das bekräftigte man auch im Büro von Oberösterreichs FP-Chef Manfred Haimbuchner: "Eine endgültige Trennung ist unumgänglich." Und Tirols Landesparteiobmann Markus Abwerzger bezeichnete einen Ausschluss als "längst überfälligen Schritt".
Bastelt Strache an eigener Liste?
Er glaube auch, dass Strache schon seit Längerem an einer eigenen Partei oder Liste bastle. "Doch das wird eine Totgeburt sein. Er ist kein Jörg Haider. Er steht alleine da", so Abwerzger. Seine Forderung nach einem Parteiausschluss bekräftigte auch Vorarlbergs FPÖ-Landesparteiobmann Christof Bitschi, der von einem "inakzeptablen Verhalten" Straches sprach. Und Salzburgs FPÖ-Chefin Marlene Svazek erklärte, es führe "kein Weg mehr daran vorbei", Strache aus der Partei auszuschließen. Sie habe den Eindruck, dass Strache den Parteiausschluss provoziere, sagte sie.