Die unabhängige Kandidatin feierte auf dem Platz der Menschenrechte.
Mit geringem Aufwand und ohne Getöse hat die unabhängige Präsidentschaftskandidatin Irmgard Griss am Freitag ihren Wahlkampf beendet. Im Kreis ihrer Unterstützer verströmte sie auf dem Platz der Menschenrechte beim Museumsquartier nochmals Zuversicht. Ihre Botschaft an die geschätzten knapp 200 Anhänger: "Wir können nicht verlieren, wir haben schon gewonnen."
"Versöhnen statt spalten"
Griss erinnerte in ihrer kurzen Rede an jene Zeit, "als diese Bewegung noch ein kleines Pflänzchen war". Gewachsen sei es unter anderem durch freiwilliges Engagement und private Spenden. Die ehemalige Höchstrichterin hielt ein Plädoyer gegen Lethargie und Fatalismus. "Versöhnen statt spalten" sei die Devise. "Es ist möglich, dass ein Ruck durch das Land geht", motivierte Griss noch einmal ihre Anhänger. Zum Schluss ihrer Rede hielt Griss ein Schild mit der Ankündigung "I geh Hofburg" in die Kameras.
"Speaker's Corner"
Zuvor hatte man eine Art "Speaker's Corner" vor dem Museumsquartier aufgebaut, wo rund zehn Unterstützer Plädoyers für ihre Kandidatin abhielten und ihre Botschaften auf einer Tafel festhielten. "It's time for a change" war unter anderem zu lesen und "Allein mehrheitsfähig sein". Eine junge Mutter erklärte, warum selbst ihren Kinderwagen ein Griss-Plakat schmückt, eine andere versuchte es mit dem Naheliegenden: "Ich hoffe, dass am Sonntag ein G'riss sein wird um die Griss." "Sie kann reden. Sie kann schreiben", lautete ein weiteres Argument für die ehemalige OGH-Präsidentin.
Technische Schwierigkeiten
Nach rund einer Stunde war der Wahlkampfabschluss auch schon wieder erledigt. Zuvor hatte das Team mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt: "Das Museumsquartier hat uns den Strom abgedreht, weil sie keine politische Veranstaltung wollen", begründete diese Wahlkampfleiter Milo Tesselaar.