Die Ökopartei will, dass das gesamte Kabinett mit Hybridautos unterwegs ist - statt mit fetten Limousinen, die doppelt soviel CO2 ausstoßen.
Die Grünen fordern, dass die Bundesregierung auf umweltfreundliche, CO2-verträglichere Autos umsteigt. Minister und Staatssekretäre sollten ihre Dienstwägen versteigern, meint die dritte Nationalratspräsidentin, Eva Glawischnig, gegenüber Ö1. Damit sich das Ganze auch rechnet, sollen in den nächsten Jahren auch sämtliche Fahrzeuge des Bundes folgen. Danach wären die Landesregierungen dran.
Audi ade
Ein Minister, der was auf sich hält, fährt einen Audi
A8, meist in grau oder dunkelblau. "Nicht mehr lange", sagt Glawischnig:
"Jedenfalls keinen Audi A8, das ist ein ganz schlechtes Vorbild. Das ist
eines der CO2-intensivsten Autos, die es überhaupt gibt." Sie plädiert für
Öko-Autos, konkret für Hybridautos. Bis Ende nächsten Jahres soll die Flotte
der Regierung ausgetauscht sein.
Der Kimaschutzbeauftragte von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, der Grüne Andreas Wabl, fährt z.B. einen Hybrid. Gusenbauer hat ihn Wabl als umweltfreundliches Dienstauto geschenkt.
"Keine Stinkerflotte"
Ökoauto heißt für die dritte
Nationalratspräsidentin: "Fahrzeuge, die nicht mehr als 120 Gramm CO2 pro
Kilometer ausstoßen." Diese Obergrenze hat die EU für das Jahr 2012 für alle
Autofahrer als strikte Obergrenze vorgegeben. "Die österreichische
Bundesregierung fährt Autos, die fast das Doppelte ausstoßen. Und wir
wollen, dass sie Vorbild sind und nicht Stinkerflotte. Das heißt, die
gesamte Regierung sollte bereits ab Ende nächsten Jahres diesen Wert
erreichen."
Was die Umrüstung kosten würde, ist noch unklar. Die Grünen werden daher in Anfragen an alle Ministerien ersuchen, die Kosten zu eruieren.
Umstellung aller Dienstwägen
Dem Vorhaben sollen nach den
Wünschen von Eva Glawischnig auch rund 5.000 Dienstwägen des Bundes folgen,
Polizeiautos zum Beispiel: "Selbstverständlich muss man da differenzieren,
aber ich glaube, dass ein Gendarm oder Stadtpolizist mit einem E-Smart
genauso Verkehrskontrollen wahrnehmen kann. Wo ein Wille, da ein Weg. Und
wenn man schon der Bevölkerung vorschreibt, sie soll auf Flugreisen
verzichten, wäre es gut, vor der eigenen Tür zu kehren und da einmal
anzufangen."
Der Vorstoß richtet sich zunächst einmal an den Bund, in weiterer Folge aber auch an die Länder.
Falls sich jemand jetzt fragt, welches Dienstfahrzeug eigentlich die dritte Nationalratspräsidentin hat, so hat diese mit dieser Frage gerechnet und kann ganz entspannt anworten: ein Hybridauto.