Bundeskanzler stellt sich in Sachen Raketenschild hinter seinen Verteidigungsminister: "Wir brauchen uns von niemandem den Mund verbieten lassen".
Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S) stellt sich angesichts der Kritik aus Tschechien und den USA hinter Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) und dessen Aussagen zum US-Raketenschild, welches der Minister als "Provokation" kritisiert hatte. "Österreich wird sich von niemandem - weder im Inland noch im Ausland - den Mund verbieten lassen", deponierte Gusenbauer am Montag bei der Präsidiumsklausur der SPÖ auf der burgenländischen Burg Schlaining.
Schließlich habe auch Außenministerin Ursula Plassnik (V) die US-Pläne kritisiert.
Darabos hatte die Pläne der USA, ein Raktenabwehrschild in Mitteleuropa zu errichten, als "Provokation" bezeichnet, was in Tschechien und den USA auf Kritik gestoßen war. Bundeskanzler Gusenbauer betonte dagegen, das Thema gehe in Europa "alle" an und Darabos sei als Verteidigungsminister auch für die österreichische Sicherheit zuständig. Daher sei seine Wortmeldung in dieser Sache nichts Außergewöhnliches. Kritik aus Österreich an dem Projekt sei außerdem "nichts Neues", weil sich im Frühjahr auch Plassnik kritisch geäußert habe. Auch der Vorsitzende des Außenpolitischen Ausschusses des Nationalrates, Caspar Einem (S), hatte das Raketensystem als "unilaterale Störung" verurteilt.