Wien-Wahl

Häupl findet FPÖ-Plakate "großartig"

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Eine Zusammenarbeit mit der FPÖ schließt Häupl jedoch aus.

Der Spitzenkandidat der Wiener SPÖ für die Wien-Wahl, Bürgermeister Michael Häupl, findet es "großartig", dass die Wiener FPÖ die Oktober-Revolution plakatiert. Das hat er in einem Interview beteuert. Abgesehen davon findet er weiterhin keine freundlichen Worte für die blauen Herausforderer: Eine Zusammenarbeit schließt er immer noch aus. Was auch für einen Rücktritt am Wahlabend gilt.

Die Kampagne der FPÖ (die auch "süße Rache" an Rot-Grün propagiert, Anm.) eröffne vermutlich ein "weites Feld" von Internetaktivitäten, zeigte sich der Stadtchef amüsiert. Dass die Freiheitlichen sich wie angekündigt auch noch dem Thema Asyl widmen werden, findet er hingegen eher nicht lustig: "Die FPÖ hetzt gegen Flüchtlinge, wir nehmen sie auf, wenn sie Hilfe brauchen. Wir versuchen, Ängste zu reduzieren, die FPÖ schürt sie", konstatierte Häupl.

"Asyl kein Wunschthema"
Asyl sei nicht sein "Wunschthema". Aber angesichts der Kriege und Flüchtlingsströme müsse man sich damit auseinandersetzen - auf unterschiedliche Art und Weise. Man könne etwa hergehen und sagen, man demonstriere dagegen, wie es die FPÖ getan habe. Oder: "Man kann das einfach auch so desolat organisieren wie es zur Stunde der Fall ist, etwa in Traiskirchen."

In Wien organisiere man das bestmöglich. Wer an Leib und Leben bedroht sei, dem werde geholfen, das sei "gar keine Frage": "Da haben wir in Österreich eine Tradition." Gleichzeitig bekräftigte Häupl seine Kritik am Innenministerium, konkret etwa am Einsatz privater Unternehmen: "Wobei ich den Sicherheitsfirmen keine Vorwürfe mache. Wer Security bestellt, kriegt auch Security, nicht eine Betreuung." Darum wolle man etwa das Quartier in Erdberg übernehmen.

Flüchtlingskoordinatoren
Häupl unterstützt die Idee, auch im Bund Flüchtlingskoordinatoren - wie es in Wien bereits einen gibt - einzusetzen: "Das ist extrem sinnvoll, das hat bei uns sehr gut funktioniert." Wobei es die derzeitigen Probleme wohl nicht gäbe, wenn alle Länder die Beschlüsse der Landeshauptleutekonferenz - also die Asyl-Quotenregelung - eingehalten hätten, mutmaßte der rote Spitzenkandidat.

Wien wächst
Die längerfristigen Herausforderungen für die Stadt sieht Häupl im Wachstum derselben. Schon vor 2030 werde die Zwei-Millionen-Marke laut derzeitigen Prognosen überschritten: "Ich finde das super, es kann gar nicht genug Wienerinnen und Wiener geben." Damit einhergehend würde sich etwa die Frage nach ausreichend leistbarem Wohnraum stellen. Häupl verwies hier auf die neue Gemeindebau-Offensive. Auch der Ausbau von Kindergärten, Schulen oder Verkehrswegen sei dadurch notwendig.

Mit wem er dies alles bewerkstelligen will, falls doch wieder ein Koalitionspartner nötig ist, will Häupl nicht erörtern. Auch, ob die Grünen der erste Ansprechpartner nach dem 11. Oktober sein werden, bleibt offen. Derartige Fragen seien vor einer Wahl ein "No-Go". Man werde damit argumentieren, was die Sozialdemokratie für die Zukunft der Stadt wolle - und nicht mit einem "Koalitionsgefährt", wie Häupl betonte.

Absage an FPÖ
Lediglich der FPÖ erteilte er ein weiteres Mal eine klare Absage. Er sehe keine Basis für eine gemeinsame Regierungsarbeit. Mit der von der FPÖ geführten "weinerlichen Ausgrenzungsdiskussion" habe das nichts zu tun.

Das Wahlziel sei weiterhin das Wiedererlangen der absoluten Mandatsmehrheit, versicherte der Bürgermeister. Wenn es damit nicht klappen sollte oder gar ein größeres Minus vor dem Wahlergebnis steht, schließt Häupl aus, dass er gleich am Wahlabend den Hut nimmt. "Für dieses Wahlergebnis trage ich die Verantwortung, ich werde mich mit Sicherheit auf niemanden ausreden", versprach er.

"Zu diesem Verantwortung tragen gehört auch, dass man nicht davonrennt wie das Dirndl vom Tanz, egal wie diese Wahl auch ausgeht." Man werde darum von ihm nicht hören, dass er beleidigt sei und sich von den Wählern nicht verstanden fühle. "Völliger Unsinn. Da bin ich professionell genug, das mach ich nicht", schwor Häupl, der sogar eine erneute Kandidatur bei der übernächsten Wien-Wahl nicht ausschloss.
 

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