Der überzeugte Sozialdemokrat war im November 2015 aus der SPÖ ausgetreten.
Der zweite Vizebürgermeister der Stadt Hallein, Walter Reschreiter, ist Mittwochfrüh völlig überraschend verstorben. Der 56-Jährige war Mitbegründer des Vereins Laube, der sich um die Nachbetreuung und Beschäftigung chronisch psychisch kranker Menschen kümmert. Wie Laube-Geschäftsführer Alois Autischer der APA mitteilte, dürfte Reschreiter einem Herzinfarkt erlegen sein.
Der überzeugte Sozialdemokrat war im November 2015 ohne seine Parteikollegen zu informieren aus der SPÖ ausgetreten, offenbar weil die Partei seine Forderung, mehr Flüchtlinge in Hallein unterzubringen, nicht mittragen wollte. "Ich schüttle diesen Ballast ab. Intrigen und Geheimgespräche - dafür ist mir meine Lebenszeit zu schade", rechtfertigte er sich später in einem Zeitungsinterview für seinen Schritt.
Reschreiter blieb aber weiterhin parteifreier Vizebürgermeister von Hallein. Er hinterlässt eine Frau, zwei Söhne und eine Tochter. Der gebürtige Linzer war zunächst wegen eines Psychologie-Studiums nach Salzburg gekommen, das er später jedoch abbrach. In dieser Zeit begann er sich verstärkt mit der NS-Euthanasieforschung zu beschäftigen. Er verlegte zum Gedenken an die von den Nationalsozialisten ermordeten Menschen "Stolpersteine" in der gesamten Stadt.
Zuletzt arbeitete er daran, die deutsche Euthanasieausstellung "Erfasst, verfolgt, vernichtet - Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus" nach Salzburg zu holen. Sie soll Ende Februar an der Universität Salzburg eröffnet werden.