Das Aus der Saab 105 belastet das Heeresbudget – und das, obwohl weniger geflogen wird.
Heeresministerin Klaudia Tanner (ÖVP) würde die Eurofighter am liebsten zurückschicken – doch ohne eine Nachfolgelösung ist sie auf die im Betrieb extrem teuren Eurofighter angewiesen.
Laut ÖSTERREICH-Recherchen kommt die Überwachung durch die Eurofighter teurer als bisher – obwohl künftig weniger geflogen werden soll. Das liegt daran, dass eine Eurofighter-Flugstunde 30.000 Euro netto kostet, die Saab (und etwaige Nachfolge-Modelle wie die Leonardo M-346) nur ein Zehntel.
Nur noch 1.500 Stunden
Zuletzt waren die Eurofighter 1.350 Stunden in der Luft – die Saab knapp 350 Stunden. Übernehmen die Eurofighter das gesamte Pensum, würden Mehrkosten allein im Betrieb von 10 Millionen Euro anfallen. Doch das ist gar nicht geplant: Laut Heeres-Sprecher Michael Bauer sind für die Teuro-Jets ab 2021 1.500 Stunden vorgesehen. Das ist auch um knapp 5 Mio. mehr, dafür wird die Überwachung de facto um 10 % gekürzt.
Ausbildung teurer
Auf einen weiteren Punkt macht Militär-Luftfahrt-Experte Georg Mader aufmerksam: Ohne zweisitzigen Trainer müsse die Ausbildung noch mehr ins Ausland verlegt werden. Mader meint, dass geleaste JetTrainer auf Dauer billiger gewesen wären. Was der Heeressprecher bestreitet: „Jeder neue Flieger ist teurer.“ (gü)