Tanner: "Handlungsbedarf enorm"

Heeresgeschichtliches Museum: Rechnungshof ortet ''gravierende Mängel''

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Nichtbeachtung rechtlicher Vorschriften, wirtschaftlicher Überblick fehlt, Missstände im Bereich der Sammlungen - die Mängel sind massiv.

Der Rechnungshof (RH) stellt in einem am Freitag veröffentlichten Bericht zum Heeresgeschichtlichen Museum (HGM) "gravierende Mängel" fest. Dazu zählen das Nichtbeachten rechtlicher Vorschriften, das Fehlen eines gesamthaften wirtschaftlichen Überblicks sowie Missstände im Bereich der Sammlungen. Auch mögliche strafrechtlich relevante Tatbestände kamen ans Licht. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) ortete in einer ersten Reaktion "enormen" Handlungsbedarf.

   "Wir werden hier nicht tatenlos zusehen", so die Ministerin in einem Statement. Man werde die Direktion des Museums "in Kürze neu ausschreiben und beurteilen, welche weitere Maßnahmen zu treffen sind". Der RH kritisiert in dem 138 Seiten umfassenden Bericht auch das Ministerium selbst, das seine Dienst- und Fachaufsicht "nur unzureichend" wahrgenommen habe, weshalb eine Evaluierung der Organisationsform empfohlen wird.

   Neben den "zahlreichen und gravierenden Mängeln in der Führung des Heeresgeschichtlichen Museums" kritisieren die Prüfer auch das "Fehlen von Compliance-Bewusstsein". Ein weiterer Kritikpunkt richtet sich gegen den Umgang des Direktors mit dem Haus nahe stehenden Vereinen. HGM-Direktor M. Christian Ortner habe zur Zeit der Prüfung mehrere Vorstandsfunktionen in Vereinen innegehabt, die dem Museum nahestehen. Der Rechnungshof kritisiert, dass mehrere Vereine ohne Genehmigung des Ministeriums ihren Vereinssitz an der Adresse des Heeresgeschichtlichen Museums haben.
 

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