Der Wiener Jurist Herbert Anderl wird der Nachfolger von Erik Buxbaums als Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit.
Das Innenministerium (BMI) bestätigte am Nachmittag einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung "Die Presse", und kündigte Anderls Amtseinführung für den 22. Dezember an.
Unbeschriebenes Blatt
Außerhalb des Ressorts war Anderl weithin
unbekannt. Der Bereichsleiter-Stellvertreter der Sektion 1 (Ressourcen) im
Innenministerium war auf der Zeugenliste des Untersuchungsausschuss
aufgetaucht. Er gilt als VP-nah.
Der 1951 in Wien geborene promovierte Jurist war zunächst nach Absolvierung einer kaufmännischen Lehre in der Industrie beschäftigt. Nach Ablegung der Externisten-Reifeprüfung arbeitete er im Statistischen Zentralamt. Danach absolvierte er das Studium der Rechtswissenschaften und kam 1981 zur Wiener Polizei. 1985 zog es ihn zum Rechnungshof, wo er zum Experten für die militärische Landesverteidigung wurde. Im Jahr 2001 wechselte er unter Minister Ernst Strasser (V) ins Innenministerium, wo er zunächst die Sicherheitsakademie aufbaute.
Nach der Reform der BMI-Zentralstelle wurde Anderl am 1. Jänner 2003 Sektionsleiter-Stellvertreter und Bereichsleiter für die Abteilungen I/1 (Personalangelegenheiten), I/2 (Organisation und Verwaltungsreform) und I/3 (Budget und Controlling). Für die Nachfolge von Buxbaum, der mit 31. Jänner in den Ruhestand tritt, hatten sich ursprünglich zehn Beamte, darunter auch eine Frau beworben.
Buxbaum ist seit Ende 1999 Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit und damit Chef über alle heimischen Polizisten. Er war Michael Sika nachgefolgt. Seine Bestellung hatte noch der damalige SPÖ-Innenminister Karl Schlögl vorgenommen.