Bis zu 12.000 Großplakate

Hofburg: Wahlkampf wird heiß

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Sechs Kandidaten dürfen ins Rennen um die Hofburg gehen. Heute beginnt der Wahlkampf.

Der Wahlzettel für die Präsidentschaftswahl am 24. April ist fix. Jetzt geht das Rennen um die Hofburg in die heiße Phase: Seit Montag hängen rund 12.000 Großplakate der Hofburg-Bewerber im ganzen Land. Ab Donnerstag wird auch im TV um die Gunst der 1,8 Mio. unentschiedenen Wähler geworben.

Polit-Experte Thomas Hofer erklärt, wer in den nächsten vier Wochen noch punkten kann – und wie.

Khol setzt auf Erfahrung, Hofer aufs Asylthema
 

Bekanntheit: In den TV-Duellen sei noch einiges zu holen, meint Hofer: „Es gibt Kandidaten, die lange nicht mehr im Zentrum gestanden sind, und jene, die man in der breiten Öffentlichkeit überhaupt noch nicht so kennt.“ Für Irmgard Griss und Norbert Hofer (FPÖ) gilt es besonders, ihren Bekanntheitsgrad auszubauen: „Der Persönlichkeitsfaktor bei dieser Wahl ist entscheidend.“

Erfahrung: „Ein Kandidat wie Andreas Khol (ÖVP) kann die TV-Duelle gut nutzen – etwa gegen die politisch unerfahrenere Griss –, um seine Kompetenz und Erfahrung deutlich zu machen.“  

Mobilisierung ist besonders für Hofer wichtig. Gilt in der FPÖ das Amt doch als entbehrlich. „Bekommt er zwei Drittel der FP-Wähler an die Urnen, sind seine Chancen groß.“ Auch Rudolf Hundstorfer (SPÖ) und Khol sollten auf Mobilisierung setzen. „Ihr Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft.“   

Parteigrenzen: Alexander Van der Bellen will und muss über die Parteigrenzen hinaus strahlen. „Deshalb greift er scheinbar rechts besetzte Begriffe wie ‚Heimat‘ auf.“

Flüchtlinge: Hofer kann profitieren, wenn die Wahl  von  ­einer tagespolitisch aufgeladenen Entscheidung beeinflusst wird.

 

Hofer: „Bei TV-Duellen ist einiges zu holen“

ÖSTERREICH: Der Wahlkampf geht in die heiße Phase. Worauf kommt es jetzt an?

Thomas Hofer: Es gibt Kandidaten, die lange nicht mehr im Zentrum gestanden sind, und jene, die man in der breiten Öffentlichkeit überhaupt noch nicht so kennt. Deshalb ist bei den TV-Duellen durchaus noch einiges zu holen. Ist bei dieser Wahl doch der Persönlichkeitsfaktor entscheidend.

ÖSTERREICH: Wer kann bei den TV-Duellen am meisten Punkten einheimsen und wie?

Hofer: Einerseits kann jemand wie Khol die Duelle dazu nutzen, um seine politische Kompetenz und Erfahrung gegenüber unerfahreneren Kandidaten wie Griss deutlich zu machen. Umgekehrt kann Griss durch offensive Gesprächsführung ihr stärkstes Argument pushen: ihre Unabhängigkeit von den Parteiapparaten.

ÖSTERREICH: Worauf sollten die Kandidaten noch setzen?

Hofer: Mobilisierung der Parteianhänger. Das ist vor allem für Hofer und die Koalitionsparteien wichtig.

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