FPÖ-Minister Hofer will den Verkehr 'flüssig gestalten'. Kritik von Umweltschützern.
Nach dem Motto „Ich geb Gas, ich will Spaß“ fixiert FPÖ-Infrastrukturminister Norbert Hofer jetzt eine Verkehrsinitiative: Ab Herbst dürfen Autofahrer die Tachonadel ganz legal bis auf 140 km/h hinaufschnellen lassen – zumindest auf einer Teststrecke auf der Westautobahn. Eine Einschränkung gibt es: Wetter und Verkehrslage müssen passen.
Teststrecke auf A1 wird nach einem Jahr evaluiert
Wo genau diese Teststrecke liegen soll, verriet Hofer noch nicht. Doch klar ist: Der A1-Abschnitt wird im ebenfalls schwarz-blau regierten Oberösterreich gewählt. Passend wäre etwa eine Strecke nach dem Knoten Linz bis zur Abzweigung Sattledt.
Hofer hat seine Experten die Strecke jedenfalls schon besichtigen lassen. Dabei wurde festgestellt: Die meisten Autos fahren dort bereits jetzt mehr als 140. Mit Messtoleranz könnte die Geschwindigkeit aber künftig die 150 km/h deutlich überschreiten, bevor gestraft wird, befürchten Experten.
Die Teststrecke soll ein Jahr lang befahren werden. Dabei evaluieren Experten laufend, wie sich Tempo 140 auswirkt. Hofers Ziel: Der Verkehr müsste flüssig gestaltet werden.
"Mit 140 km/h schneller in den Klima-Kollaps"
Umweltschützer kritisieren die Maßnahme: Martha Bißmann von der Liste Pilz sagt: „Mit 140 rasen wir schneller in den Klima-Kollaps.“ Auch die Gesundheit der Menschen würde belastet. Für Hofer sorgen das „Beschleunigen und Verzögern für das echte Umweltproblem“, nämlich den Mehrverbrauch von Kraftstoff. (knd)
Auch Test für selbstfahrende Autos geplant
In Ungarn unterschrieb Hofer am Freitag ein Memorandum für eine grenzüberschreitende Teststrecke für autonomes Fahren. Neben Österreich und Ungarn beteiligt sich auch Slowenien an dem Projekt. Forschungseinrichtungen der drei Länder wollen künftig zusammenarbeiten. Auch EU-Kommissarin Violeta Bulc war bei dem Termin anwesend.