Ein Jahr nach der Ibiza-Affäre taucht im Netz ein Online-Portal mit ''Hintergründen'' auf – Ibiza-Detektiv H. soll um sein Leben fürchten, sein Verteidiger sammelt Spenden.
Wien. Vor genau einem Jahr veröffentlichten "Der Spiegel" und die "Süddeutsche Zeitung" das berüchtigte Ibiza-Video, das die österreichische Regierung zu Fall bringen würde. Die, dem ehemaligen Vizekanzler HC Strache und Ex-FPÖ-Politiker Johann Gudenus gelegte, Falle wurde dabei von einem Wiener Anwalt und einem Privatdetektiv eingefädelt. Aufgrund der Enthüllung der Identitäten der beiden Beteiligten sollen sie nun um ihr Leben fürchten – Das berichtet der Anwalt des Ibiza-Detektivs H. auf einem neu ins Leben gerufenen, ominösen Online-Portal.
Vorwürfe gegen Ermittlungsbehörden
Auf dem Portal werden allerlei "Hintergründe" zur Ibiza-Affäre zum Besten geboten. Laut Betreiber des Online-Portals hätten die staatlichen Behörden in ihrem Ermittlungsverfahren gegen Ex-Vizekanzler HC Strache und EX-FPÖ-Klubchef Johann Gudenus versagt – Auf dem Online-Portal ist schließlich auch zu lesen, dass man den Ermittlungsbehörden ebenfalls vorwirft, dass "gezielt gegen die Urheber des Videos ermittelt" werde. Der Wiener Anwalt und Detektiv H. werden hierbei als "Whistleblower" bezeichnet, die im Dienste der Demokratie gehandelt hätten.
Bot Strache zwei Millionen Euro?
Eine weitere, pikante Behauptung, die auf der Seite publiziert wurde, ist, dass Strache den Urhebern des Videos eine ganze Stange Geld für die Aushändigung des Materials zahlen wollte. Es soll sich um eine Summe von zwei Millionen Euro gehandelt haben, die der Ex-FPÖ-Chef angeblich geboten haben soll. Das angebliche Angebot wurde jedoch abgelehnt – Mit der Begründung, dass das Video mit dem Hintergedanken von Korruptionsermittlungen gegen Strache angefertigt worden sei, jedoch nicht zur monetären Bereicherung.
"Hintergründe" ohne weiterführende Erkenntnisse
Die vermeintlichen "Hintergründe", die auf dem Online-Portal in riesigen Lettern prominent platziert wurden, bieten jedoch keine neuen Erkenntnisse – Es werden lediglich sämtliche Behauptungen, die von Seiten der Urheber des Ibiza-Videos seither an die Öffentlichkeit gelangten, wiederholt.
Spendenaufruf. Neben den "Hintergründen" zum Ibiza-Video wird auch ein Spendenaufruf zur Deckung der Anwaltskosten des Ibiza-Detektivs angeführt. Ob auch wirklich er hinter dem ominösen Portal steckt bleibt hingegen offen – Im Impressum wird lediglich der Satz "Whistleblower schützen" angeführt. Auf der Internetseite ist weiters zu lesen, dass Detektiv H. um sein Leben fürchte, da er durch Bekanntwerden seiner Identität ins Visier rechtsextremer Kreise geraten sei, so die Behauptung.