Ermittlungen bestätigt:

Intrige? Nackt-Skandal in Kripo-Sondereinheit

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Brisanter Fall bei den Kriminalisten im Bundesamt zur Korruptionsbekämpfung in Wien: Ein Beamter hätte "fast nackt" Kolleginnen "sexuell belästigt". Die Anzeige könnte auch Teil einer Intrige sein.

"Ja, das stimmt. Es laufen Ermittlungen gegen den namentlich erwähnten Beamten im Bundesamt zur Korruptionsbekämpfung. Aber wir können noch nicht sagen, was da wirklich dahinter steckt", sagte ein Sprecher des Innenministeriums gegenüber dem neuen Politikmagazin "Insider". Mitarbeiter aus dem Bundesamt zur Korruptionsbekämpfung (BAK) in Wien-Meidling haben schon mehrere Briefe an bestimmte Medien verfasst und darin "unhaltbare Zustände" just bei jener Kripo-Sondereinheit geortet, die ganz besonders "sauber" sein sollte. Es gilt die Unschuldsvermutung.

"Oft ,oben ohne' in den Büros"

In diesen Schreiben finden sich gleich mehrere - bisher unbewiesene - Vorwürfe gegen einen Kripo-Beamten: Etwa auch jener, dass sich dieser "oft oben ohne, nur mit einem Handtuch bekleidet" in Büros von BAK-Mitarbeiterinnen stellt und dann dort mit den Kolleginnen spricht, angeblich auch über private Themen, was für die Frauen "sehr unangenehm" sei. In einem Schreiben ist dazu auch zu lesen: "Mehrere Mitarbeiterinnen haben von sich aus das Amt bereits verlassen."

Dass das Arbeitsklima im Bundesamt zur Korruptionsbekämpfung "generell schlecht" sei, kann im Innenministerium in der Herrengasse offiziell nicht bestätigt werden. Die Situation im BAK wird sehr vorsichtig kommentiert: "Da muss man sich alles ansehen, das kann natürlich auch eine Intrige sein."

Einige Mitarbeiter des Bundesamts zur Korruptionsbekämpfung nehmen sich allerdings viel Zeit, heikle Fälle aus dem Dienstalltag des BAK zu dokumentieren und den Umgang damit massiv zu kritisieren. So erhielten der "Insider" und oe24.at auch einen Brief, in dem detailliert über den Tod einer jungen Verwaltungspraktikantin des BAK berichtet wird: Das Mädchen starb 2017 kurz vor Beginn einer Hausdurchsuchung, zu der die junge Praktikantin zugeteilt war - obwohl der Dienststelle bekannt gewesen sein soll, dass sie an einer Herzschwäche litt.

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