Ab 1. September 2010

Jetzt ist Schluss mit Solarium für Teens

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Wer jünger als 18 Jahre alt ist, dem ist nun die künstlichen Bräune verboten.

Die heimische Politik verordnet den unter 18-Jährigen noble Blässe. Mit Monatsende läuft in Österreich die Übergangsfrist in Sachen Sonnenbank-Verbot für Jugendliche ab. Ihnen ist es somit ab dem 1. September strikt untersagt, die UV-Farbe aus der Konserve zu konsumieren. Die Anbieter wiederum müssen dafür sorgen, dass kein Jugendlicher ihr Service in Anspruch nimmt, ansonsten drohen Geldstrafen.

Kündigungen drohen
Während Ärzte die Vorgangsweise enthusiastisch begrüßen, malen Branchenvertreter den Teufel an die Wand: Ausbaden müsse die Neuregelung das Solarium-Personal, meinte Solariumsbesitzer Johann Arsenovic. Vor allem in qualitativ hochwertigen und somit personalintensiven Studios werde es zu Kündigungen kommen. Gut geschulte Fachkräfte, die kompetent informieren, müssten um ihren Arbeitsplatz bangen.

Hautkrebs wird zurückgehen
Die Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie dagegen äußert sich durchwegs positiv zum aktuellen Schritt. Hubert Pehamberger von der Arbeitsgruppe Melanom und dermatologische Onkologie meinte: "Natürlich sind wir sehr froh darüber". Auch wenn man nicht erwarten könne, dass "es nun von heute auf morgen keine Melanome und Hautkrebs mehr gibt", rechnet der Fachmann vor allem mit positiven Langzeiteffekten. "Das Verbot ist eine sehr gute Prophylaxe und dient auch der Bewusstseinsbildung". Gebräunte Haut wird immer noch mit Frische, Gesundheit und Jugendlichkeit assoziiert - der Besuch auf der Sonnenbank bewirke allerdings sehr oft das Gegenteil.

Bräune aus der Spraydose
Branchenvertreter Arsenovic, selbst Herr über 50 Sonnenstudios, sieht die Existenz vieler Mitarbeiter in Gefahr. Er betonte, man habe ganz bewusst schon bisher auf die unter 16-jährige Kundschaft verzichtet. Jene zwei Prozent im Alter von 16 bis 18 Jahren habe man aktiv angeschrieben und über die neue Lage informiert. Ab 1. September werde man ausnahmslos alle, die jünger als 30 Jahre aussehen, kontrollieren und deren Ausweise kopieren. Alternativ zur UV-Bestrahlung biete man der jungen Klientel "Airbrush-Tanning" an - bei diesem Prozedere wird Selbstbräuner gleichmäßig über den gesamten Körper gesprayt. Optisch ist das Ergebnis ähnlich, es hält aber nicht so lang. Arsenovic bezweifelt, dass die Bräune aus der Spraydose auf Dauer die Umsätze retten kann.

Selbstbedienungsgeräte bleiben Problem
Waltraud Kaserer vom Familienministerium, das für die neue Verordnung verantwortlich ist, sieht die Vorbereitungen für die Umsetzung der Neuregelung auf gutem Weg. Eine besondere Herausforderung sind Selbstbedienungsgeräte, die vor allem in Bädern, Fitness-Centern oder Hotels zu finden sind. Bis dato funktionieren sie zum Teil mit Bargeld: Die Verantwortlichen müssen nun sicherstellen, dass nur volljährige Personen Zugang haben.

Branchenkenner schätzen, dass rund ein Drittel der heimischen Sonnenstudios in ein bis zwei Jahren verschwunden sein wird. Wie viele Melanome oder Hautkrebsfälle in diesem Zeitraum verhindert werden können, ist bis dato schwer abzuschätzen.

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