Hofburgwahl

Jetzt Start für Lager- Wahlkampf

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ÖVP-Kandidat Andreas Khol befindet sich bereits auf der Jagd nach blauen Stimmen.

Es stehen noch nicht einmal alle Kandidaten für die Bundespräsidentschaftswahl am 24. April fest, und schon jetzt ist klar: Uns steht ein totaler Lagerwahlkampf bevor. Gründe dafür sind die aktuelle Flüchtlingskrise sowie die Gretchenfrage, wer FPÖ-Chef Strache gegebenenfalls als Kanzler angelobt.

Der ÖVP-Kandidat Andreas Khol macht es bereits vor. Mit seinen ersten Interviews fischt er heftig im blauen Wählerteich: Er verlangt eine „Obergrenze“ für Flüchtlinge, die ins Land kommen, und stellt klar, dass er FPÖ-Chef Strache jederzeit als Kanzler akzeptieren würde. Der revanchierte sich am Dienstag prompt und lobte auf seiner Facebook-Seite, dass Khol bereit sei, eine „demokratische Wahlentscheidung“ zu respektieren (s. u.).

Lagerwahlkampf ist klare Strategie von Andreas Khol

Politik-Experte Thomas Hofer analysiert: „Es ist ganz klar die Strategie von Khol, dass er versucht, freiheitliche Wähler anzusprechen.“ Khol könne nur so gewinnen, denn „über die Sympathie wird er die Wahl nicht holen“, so Hofer.

Auf der anderen Seite ist die SPÖ-Kandidatur von Rudolf Hundstorfer so gut wie fix. „Er wird in den Lagerwahlkampf eher hineingezogen“, so Hofer. Die SPÖ will Hundstorfer zunächst in der Mitte positionieren, so ein Stratege. Aber spätestens in der Stichwahl wird er versuchen, das linke Potenzial auf sich zu vereinen.

Der grüne Kandidat Alexander Van der Bellen hat sich mit seiner ablehnenden Haltung, Strache anzugeloben (s. r.), ganz links positioniert. Auch einer Obergrenze in der Flüchtlingsfrage erteilt er eine Absage. Durch seine Herkunft als Wirtschaftsprofessor spricht er aber nicht nur linke Kreise an, sondern wirbt auch intensiv um die bürgerlichen Wähler der ÖVP und der Neos. Debora Knob

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