Wegen Martin Graf

Jüdischer Abgeordneter Lasar kehrt FPÖ den Rücken

Teilen

Wegen des 'Rechtsextremen' Martin Graf hat der jüdische FPÖ-Abgeordnete Lasar nun genug. 

Der jüdische Wiener FPÖ-Abgeordnete David Lasar kehrt seiner Partei den Rücken. Als Grund nannte er den "rechtsextremen (Martin, Anm.) Graf". Jahrelang hatte Lasar mit seinen Parteikollegen kein Problem gehabt: Er fungierte als blauer Bezirksrat in Wien, war ab 2005 Gemeinderat und nicht amtsführender Stadtrat in Wien und seit 2016 Abgeordneter zum Nationalrat. Ebenso lang lag er im Clinch mit der Israelitischen Kultusgemeinde. Für die FPÖ organisierte er Reisen nach Israel.

Im Gespräch mit der APA bestätigte Lasar seinen Rückzug: "Ich werde nicht mehr kandidieren." Er habe der Partei bereits am Freitag - jener Tag, an dem die Liste erstellt wurde - klar und deutlich gesagt, dass er nicht mehr antreten wolle. Doch dies sei ignoriert worden, beklagte der scheidende Abgeordnete.

Auf Landesliste und Bezirks-Wahlkreis vor Lasar

Es komme für ihn nicht infrage, hinter Martin Graf zu kandidieren, der auf Platz sechs der Landesliste stehe: "Das geht nicht." Er sei überrascht gewesen, dass Graf wieder so weit vorne nominiert werde, "in der Situation, in der sich die Partei gerade befindet". Lasar kündigte an, seine Kandidatur nicht mit der nötigen Unterschrift zu bestätigen. Im Bezirks-Wahlkreis sei Graf auf der Nummer eins vor Lasar und das habe das Fass zum Überlaufen gebracht.  

Aus der Partei will Lasar jedoch nicht austreten. "Weil mit der Regierungsarbeit bin ich mehr als zufrieden gewesen", versicherte der FPÖ-Politiker, der vor allem die Arbeit des ehemaligen Innenministers Herbert Kickl lobte.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten