Damit protestieren BZÖ und ÖVP wieder gegen die "Anti-Kärnten-Berichterstattung". Sie fordern ein Auftrittsverbot für Ster- und Grissemann.
BZÖ und ÖVP halten in Kärnten das Thema ORF-Berichterstattung rund um den Unfalltod Jörg Haiders weiter am Köcheln. Am Dienstag beschlossen die beiden Parteien gegen die Stimmen der SPÖ in der Landesregierung eine Resolution, die sich gegen die "Anti-Kärnten-Berichterstattung" des ORF richtet.
Verbot für Ster- und Grissemann
In dieser Resolution wird
weiter gegen die Kabarettisten Christoph Grissemann und Dirk Stermann
Stimmung gemacht und vom ORF gefordert, "geschmacklose Auftritte" der beiden
zu untersagen. Verlangt wird auch, "dem Kärntner Volk ein Recht auf seine
Tradition, seine Kultur und seine Sitten zu geben".
ORF Kärnten war "andachtsvoll"
Ausdrücklich
ausgenommen von der Kritik wird der ORF Kärnten. Dieser habe "die Trauer in
Kärnten mitgetragen und sehr andachtsvoll transportiert". Daher wird auch
gleich gefordert, "dafür Sorge zu tragen, das ORF Landesstudio Kärnten
mitsamt seinen Mitarbeitern in vollem Umfang zu erhalten".
Die Tatsache, dass die SPÖ-Regierungsmitglieder die Resolution nicht mittragen wollten, bewertete der neu gewählte BZÖ-Obmann Uwe Scheuch als "skandalöse Entgleisung". SPÖ-Chef Rohr stelle die Parteipolitik vor die Interessen des Landes, entrüstete sich Scheuch.
ORF nimmt es cool
Der ORF reagiert auf die Empörung in gewohnter
Manier gelassen: "Zu polemischen Zurufen mit Pauschalverurteilungen von
außen nehmen wir keine Stellung", so ORF-Kommunikationschef Pius Strobl.
"Beruhigend für uns ist, dass die einen uns für die Berichterstattungen im
gegenständlichen Fall kritisieren, die anderen in höchsten Tönen loben. Das
ergibt für uns ein durchaus zufriedenstellendes Gesamtbild", sagte Strobl.