In Kärnten will SPÖ-Landeschef Kaiser Nr. 1 bleiben. Das könnte gelingen.
Klagenfurt. Die SPÖ hat diesmal zwar auf Groß-Plakate verzichtet – Peter Kaiser ist trotzdem überall zu sehen. Als „Marathon“ bezeichnet der SPÖ-Landespolitiker den Wahlkampf – tatsächlich tritt der Hobby-Läufer auf jedem Marktplatz auf und wirbt als „echter Landeshauptmann“ um knapp 430.000 Wahlberechtigte.
2018 war Kaiser mit 48 % knapp an der Absoluten gescheitert – und alle Umfragen sagen Kaiser einen sicheren ersten Platz – wahrscheinlich über der 40-%-Marke – voraus. Eine Erleichterung für die geschundene SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner in Wien.
Rechtspopulisten sind in Kärnten gespalten
Blau und Gelb. Kaisers Vorteil: Die gefährlichsten Verfolger sind gespalten. Hauptgegner der SPÖ in Kärnten ist die FPÖ, für sie zog der Nationalrat Erwin Angerer mit Hilfe des Kärntners Herbert Kickl in die Wahlschlacht. Ihr Problem: Rechtspopulismus kann zwar auch in Kärnten zulegen – doch die FPÖ, die 2018 bei 23 % gelegen war, hat eine unangenehmen Konkurrenz: Der Spittaler Bürgermeister Gerhard Köfer – ein Ex-SPÖler – von der Ex-Stronach-Partei „Team Kärnten“ präsentierte sich als Populist „ohne rechte Hetze“ – und das zieht: Köfer könnte über die 10-%-Marke springen – die Stimmen könnten sowohl von Kaisers Roten als auch von den Blauen kommen.
Schwer tut sich Kaisers Koalitionspartner, die ÖVP mit Martin Gruber. Der würde gern weiter mit Kaiser koalieren – die Frage ist nur: Nach einer Niederlage wird ihn die Partei vielleicht nicht mehr lassen.
Kaisers Problem. Und hier könnten Kaisers Problem beginnen. Kommen weder Grüne noch Neos in den Landtag, besteht die Gefahr, dass sich eine blau-gelb-schwarze Mehrheit gegen ihn formiert. Kaisers berechtigte Hoffnung ist dann , dass sich Gruber, Angerer und Köfer nicht einigen werden können, wer Landeschef wird. Und der neue Landeshauptmann wäre dann erst recht der alte …