"15.000 Tests am Tag"

Kampf gegen Corona: Kurz will jetzt Hunderttausende testen

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Die Zahl der Infizierten steigt wieder weiter. Der Kanzler will nun mit Schnelltests dagegensteuern.

Die Bundesregierung wird die Testkapazität in der Coronakrise stark ausweiten. "Es wird gelingen, die Kapazitäten auf rund 15.000 pro Tag auszubauen, und auch durchzuführen, sofern wir die notwendigen Ressourcen erhalten", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Dienstag im Kanzleramt. Klarheit darüber, ob die bisher gesetzten Maßnahmen zur Virus-Eindämmung greifen, werde man erst am Freitag haben, sagte er.
 
Darüber hinaus hat die Regierung ein Maßnahmenpaket für die Pflege geschnürt. So wollen 100 Millionen Euro bereitgestellt werden, um "Notsituationen abzuwenden", so Anschober und Köstinger in einer Pressekonferenz am Dienstagnachmittag.  Mit dem Geld sollen Hotlines in den Bundesländern ausgebaut werden, ebenso soll die Personalsituation entspannt werden. Es werde nicht möglich sein, die aktuelle Betreuungssituation aufrechtzuerhalten, so Anschober.
 

Kurz: "Wir müssen testen, testen, testen!"

Das wichtigste Ziel - neben der Reduktion der sozialen Kontakte - laute "testen, testen, testen", so Kurz. Man werde auch auf Schnelltests setzen, kündigte der Regierungschef bei der Pressekonferenz am Dienstag an. Es gehe darum, möglichst schnell die Kapazitäten zu haben, um Hunderttausende Menschen zu testen. "Diese (Tests, Anm.) haben nicht dieselbe Qualität wie jene, mit denen wir jetzt testen. Aber es ist die einzige Möglichkeit, um Hunderttausende zu testen und nicht nur wenige."
 
Auch werde derzeit "intensiv an der Beschaffung, Produktion und Logistik gearbeitet" - auch, um Schutzausrüstung für medizinisches Personal zu beschaffen. "Es treffen Lieferungen ein in den nächsten Tagen" - unter anderem aus der Volksrepublik China, von der Österreich 20 Millionen Schutzmasken erhalten werde. "Die ersten fünf Millionen werden schon dieses Woche eintreffen", sagte Kurz. Im Bereich der Pflege erwartet er den Ausfall vieler (ausländischer) Mitarbiter. Daher habe man Zivildiener mobilisiert, "darüber hinaus werden wir 100 Millionen Euro in die Hand nehmen, um die Pflege bestmöglich zu unterstützen".
 
Zum Thema, wie lange die restriktiven Maßnahmen noch anhalten werden, sagte Kurz, die Regierung habe "noch kein valides Zahlenmaterial. "Ich bitte Sie um Geduld bis Freitag. Die Maßnahmen brauchen Zeit, bis sie greifen. Wir werden am Freitag valides Zahlenmaterial haben und Sie informieren, wie stark die Maßnahmen greifen und mit welchen Szenario wir zu rechnen haben."
 

Kurz dämpft Hoffnungen für baldigen Normalzustand

 
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) dämpft die Hoffnungen, dass die Corona-bedingten Einschränkungen im Leben der Österreicher rasch der Vergangenheit angehören werden. "Wir werden nach Ostern in einer Phase sein, die der heutigen mehr ähnelt, als der Normalzustand", sagte er am Dienstag in einer Pressekonferenz.
 
Wie genau es bezüglich Ausgangsbeschränkungen, geschlossener Schulen, Geschäfte und Restaurants weitergehen werde, wollte der Bundeskanzler auch auf Nachfrage nicht konkretisieren. Er betonte, dass man bis Freitag auf weitere Daten warte. Ziel sei es aber, die Maßnahmen mit 14. April schrittweise wieder zurückzunehmen. "Die Betonung liegt auf Ziel und auf schrittweise", sagte Kurz. Und: "Es wird nicht das Leben von heute auf morgen wieder so sein, wie es war."
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