ÖGB-Chef im oe24.TV-Interview

Katzian: "Lasse mir von keinem in die Lohnrunde reinspucken"

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ÖGB-Chef Katzian lässt sich auch aus der eigenen SPÖ nicht in die Lohnrunde dreinreden. An seinen Parteifreund Doskozil hat er eine klare Botschaft.

oe24.TV: Sie haben diese Woche 2.000 Euro Mindestlohn gefordert. Da kommt aus der eigenen Partei Kritik daran – von Hans Peter Doskozil, der im Burgenland 1.700 Euro hat.

Wolfgang Katzian: Ich bin überrascht und ein bisschen angefressen über diese öffentliche Diskussion. Ich gehöre zum alten Schlag und sage: Wir diskutieren intern – und tragen die Ergebnisse dann nach außen. Auf der anderen Seite hat das Burgenland hohe Löhne im Landesdienst. Es ist halt ein Unterschied, ob ich im eigenen Bundesland mit mir selbst verhandle oder ob ich jedes Jahr 450 Kollektivverträge abschließen muss. Die 2.000-Euro-Forderung bezieht sich auf die gesamte Wirtschaft. Wir verhandeln das mit den Arbeitgebern, da würde ich mir als ÖGB-Präsident von gar niemand reinspucken lassen.

oe24.TV: Sie sagen: keinen Lohnabschluss unter der In­flation. Das müssten dann ja mehr als sechs Prozent sein …

Katzian: Im Metallerbereich werden die Verhandlungen gestartet, und dann wird ab diesem Zeitpunkt zurückgerechnet – da könnte dieser Wert erreicht werden. Das ist das eine. Das Zweite ist, die Betriebe haben im letzten Jahr, für das wir ja verhandeln, sehr gute wirtschaftliche Ergebnisse erzielt. Es wurden sehr hohe Gewinne gemacht und auch hohe Dividenden ausgeschüttet – da sind wir der Meinung, da haben sich die Arbeitnehmer auch einen entsprechenden Anteil verdient.

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